In die Pedale treten und den Rhein genießen

Entlang des Flusses, durch ein Naturschutzgebiet und schöne Landschaften - und das alles ganz dicht an einer Großstadt. Diese 21 Kilometer lange Tour ist zum Entspannen schön.

Was gehört zur Heimat? Sicher die Menschen, die man kennt und schätzt. Sicher aber auch die Umgebung, in der es vertraute Wege gibt und schöne Plätze, wo man verweilt. Für Meerbusch ist solch ein Ankerplatz der Rhein, der auf rund zehn Kilometern die östliche Stadtgrenze markiert. Radfahrer, Spaziergänger, Jogger und Hundebesitzer tummeln sich besonders am Wochenende auf dem Rheindeich oder direkt am Wasser.

Genauso schön ist aber auch die Niederrheinlandschaft mit ihren Kopfweiden und grasenden Kühen, die sich direkt hinter dem Deich befindet. Beides kann man auf einer Radtour besonders gut erleben, denn Steigungen gibt es hier nicht. Solch eine Tour könnte am historischen Zentrum und Namensgeber von Meerbusch beginnen, nämlich am ehemaligen Kloster Haus Meer. Von dem ehemaligen Prämonstratenserinnenkloster, im 12. Jahrhundert von der Gräfin Hildegundis von Meer gegründet, ist heute nur noch der Gutshof erhalten. Dahinter erstreckt sich ein englischer Landschaftsgarten, der bei öffentlichen Parkspaziergängen erkundet werden kann.

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Mit dem Fahrrad geht es in das größte Naturschutzgebiet Meerbuschs, in die Ilvericher Altrheinschlinge, einem ehemaligen Flussbett des Rheins. Man folgt dem Weg In der Issel und passiert einige größere Gehöfte mit Obstgärten und gackernden Hühnern, die auch schon mal ausbüxen. Am Ende des Wirtschaftsweges stößt der Radfahrer auf den Kringsgraben, der malerisch zwischen Kopfweiden, Pappeln und kleineren Sträuchern mäandert. Wenn man sich links hält, stößt man auf den Kuhweg, der südlich des Dorfes Ilverich entlangführt. Pferde grasen auf der Wiese. Im Hintergrund ist die Flughafenbrücke zu erkennen. Am Ende von Ilverich geht es dann rechts auf die Ilvericher Straße, der die Radfahrer bis zum Kreisverkehr folgen. Der Heimatkreis Lank hat hier zur Erinnerung an die Rheinschifffahrt einen großen stählernen Anker aufgestellt. Rechts geht es Richtung Rheinfähre, doch wir biegen gleich links in die Siedlung Am Rheinblick ein. Neben Villen mit sehr großzügig bemessenen Grundstücken befindet sich hier auch ein Pferdehof mit vielen Vierbeinern auf der Koppel. Über den Hosterzweg geradeaus kommt man nach Nierst, dem nördlichsten Dorf Meerbuschs. Auch hier Idylle pur.

Entlang der Straße Am Oberen Feld reihen sich rechts der Straße alte Streuobstwiesen und Koppeln aneinander. Nicht nur Pferde, sondern auch Schafe, Ziegen und Gänse genießen das frische Grün. Dass wir uns in unmittelbarer Nähe einer Großstadt befinden, ist unglaublich. Nichts ist davon zu spüren. Am Ende der Straße geht es rechts in die Werthallee, die zum historischen Werthhof führt, der früher zum Klosterbesitz Haus Meer gehörte. Kurz danach sieht man den neuen Rheindeich vor sich, den man einfach einmal überqueren sollte, um an den Rhein zu gelangen. Gerade hier öffnet sich ein kleiner Sandstrand zum Wasser, wo man seinen mitgebrachten Picknickkorb leeren und ein Päuschen machen könnte. Nichts außer Bienensummen und vorbeifahrenden Schiffen ist zu hören.

Wer natürliche Wege nicht scheut, kann den Rückweg direkt am Wasser entlang antreten. Ansonsten fährt man zum Rheindeich zurück und folgt diesem nach Süden. Die Atmosphäre unmittelbar am Rhein ist jedoch unschlagbar. Zwischen knorrigen Bäumen und wildem Gebüsch lugt der Strom hervor. Kein Mensch ist zu sehen, Natur pur. Am Ende des Weges geht es auf eine erste Deicherhebung. Dort gibt es eine Überraschung. Man stößt auf den alten Nierster Myriameterstein, der früher die Entfernung nach Basel und zur Mündung in Rotterdam angab.

Danach kann man gemütlich durchs Rheinvorland radeln, bis man wieder zum Rheindeich kommt. Bei einem Stopp am Zeltplatz oder an der Rheinfähre ist ein Blick auf die Kaiserpfalz gegenüber lohnend. Schon hier könnte man einkehren — oder bis zum Coffee Bike nahe des Modellflugplatzes durchfahren. Zum Abschluss der Radtour geht es quer durch die Felder Richtung Breil und schon kurz danach ist man wieder bei Haus Meer.