Kirchengemeinde ergänzt Martin Luthers 95 Thesen
„Ein Lächeln in der Kirche tut gut.“ Mit eigenen Ideen konnten die Besucher des Lutherfestes, das die evangelische Gemeinde Büderich am Sonntag feierte, die 95 Thesen des Reformators ergänzen und diese an die Wände des Kirchraums in der Bethlehemkirche schreiben.
„Wer’s glaubt, wird selig“, stand da beispielsweise. Oder: „Wer an Gott glaubt, teilt seine Seele.“ Aus Anlass des 500-jährigen Jubiläums des Thesenanschlags von Martin Luther an die Schlosskirche in Wittenberg trafen sich die evangelischen Christen diesmal nicht zum Erntedank-Gemeindefest, sondern zum Umtrunk mit Lutherbier, spannenden Aktionen und Andachten.
Im Gottesdienst mit Pfarrerin Susanne Pundt-Forst ging es um die Grundlagen der Lutherischen Theologie, die die evangelische Kirche ausmachen: die Besinnung auf die Bibel, die Gnade Gottes und der Glaube, die allein Erlösung versprechen. Diese Überzeugungen hatte Luther in 95 Thesen zur Diskussion gestellt. Sie wurden am Sonntag als „Thesen am Tresen“ im Café Leib und Seele alle rezitiert und sollten dazu einladen, ins Gespräch zu kommen.
Damit diese Diskussionen nicht zu trocken gerieten, wurde das eigens aus Neuspringe eingeführte Lutherbier ausgeschenkt. Wer sich intensiver mit dem Reformator beschäftigt hatte, konnte sich an einem Lutherquiz die Zähne ausbeißen. Spielerischer gingen die Kinder der Sache auf den Grund. Sie konnten sich an einer Lutherrallye mit Sabine Pahlke beteiligen. Für die Kleineren stand ein Basteltisch bereit, an dem sie Ritterhelme bemalten und zusammenklebten. Viele Kinder nutzten auch einfach das gute Wetter, um mit ihren Rollern und Laufrädern die Piazza zu befahren, während die Eltern klönten oder dem Kuchenbuffet zusprachen. Spaß machte später der Poetry Slammer Holger Pyka, der sein Programm „Luther reloaded“ zum Besten gab. Vor der Abschlussandacht konnten die Besucher mit Pfarrer Wilfried Pahlke und Kirchenmusikerin Petra Wuttke beim „Luther-Liederprogramm“ mitmachen. „Wir wollen damit zeigen, dass Luther viele weltliche Lieder in sein Kirchenliederrepertoire aufgenommen und mit neuen Texten versehen hat“, erklärte Pahlke. Luther habe eben dem Volk aufs Maul geschaut. kir