Grundschüler gestalten Ausstellung mit

Ein begehbarer Himmelskörper steht im Mittelpunkt in der Lanker Teloy-Mühle.

Foto: Monika Götz

„Sonne“ in der Teloy-Mühle — das gibt den Räumen Gelegenheit, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Und so ist der erste Eindruck von der Ausstellung „MeerbuschKunst“ überwältigend. Unweigerlich fällt der Blick auf das Objekt „O“, einen begehbaren Himmelskörper mit 2,20 Metern Durchmesser. Seine äußere Schale besteht aus zwei- bis dreitausend zusammengeklebten, 20 Millimeter starken Kirschbaumholz-Dreiecken. Der Clou aber ist, dass sich jeder, der in dieses Objekt klettert, wie im All fühlt. „Ich habe die Sternenkarte eins zu eins nachempfunden und für jeden Stern ein Loch gebohrt — 30 000 Löcher“, erklärt Hiroyuki Masuyama.

Foto: Olaf Staschik

Das von ihm erstellte Objekt ist Kern der Ausstellung, die gestern eröffnet wurde und noch bis zum 15. Oktober zu sehen ist. „Gemeinsam mit den Kulturverantwortlichen der Stadt haben wir überlegt, wie wir im zehnten Jahr dieser Ausstellungsreihe junge Menschen interessieren könnten“, beschreibt Kurator Bernd Meyer erste Überlegungen. Schließlich gelang es, die Meerbuscher Kulturinstitute — Musikschule, Stadtbibliothek und VHS — mit ins Boot zu holen. Außerdem konnte Meyer die Künstler Sandra Hoitz und Hiroyuki Masuyama gewinnen: „Sie korrespondieren gut miteinander.“

Die grafischen, am Computer entwickelten und auf Aluverbund gedruckten Scheiben der vielfach ausgezeichneten Sandra Hoitz leiten durch das äußere Mühlenrund. Mit dieser reduzierten Art der Kunstdarstellung werden das Objekt „O“ und die rund 2000 Sonnen-Arbeiten Meerbuscher Grundschüler gleichermaßen betont.

„Ich wollte unbedingt Kinder dabei haben. Sie verströmen Kraft. An diese Ausstellung werden sie sich immer erinnern“, sagt Masuyama. Die von Viertklässlern der acht Meerbuscher Grundschulen kunstvoll gestalteten recycelten CD-Rohlinge stellen jeweils ein individuelles Kunstwerk dar. Die meisten erstrahlen in Gold, teils besprüht, teils bemalt, teils mit Glitter, Perlen und Marsmännchen, Raketen oder Sternen besetzt. „Jede Klasse hat ihren eigenen Stil. Alle Kinder waren mit Begeisterung dabei“, bewundern die Schulleiter Martina Arntjen, Helga Cloeren und Markus Niemann stellvertretend für alle Schulen die Fantasie ihrer Schüler. Sie hatten im Vorfeld Masuyama eingeladen, der Fragen der Kinder beantwortete.

Um deren Arbeiten ins richtige Licht zu bringen, nutzt der in Düsseldorf arbeitende Künstler die Sonnenreflexion, imitiert sie auf einer schwarzen mit leuchtenden Farben und Lacken bestrichenen Scheibe. Das darauf gerichtete Licht lässt die an einzelnen Fäden darüber schwebenden 2000 CD-Kunstwerke erstrahlen.