„Kleene Strömper“ verlangen Kreisverkehr

Die Unfallschwerpunkte an der Xantener Straße sollen dadurch entschärft werden, sagt die Strümper Interessengemeinschaft.

Foto: Julia Hagenacker

Strümp hat ein Problem: Mit dem Ort sind in den vergangenen Jahren auch die Verkehrsprobleme gewachsen. „Mitte der 1970er Jahre hatten wir noch rund 1500 Einwohner“, sagt Wolfgang Möller. „Heute sind es rund 6500.“ Strümp sei stärker gewachsen als jeder andere Ortsteil — quasi unkontrolliert, betont der Vorsitzende der Interessengemeinschaft „Kleene Strömper“. „Es gab keine Ortskernentwicklung. Das hat zur Folge, das heute eine gerade, autobahnähnliche Strecke durch das Dorf führt, denn gerade Strecken verleiten zu schnellem Rasen, und das tut Strümp nicht gut.“ Die zwei gefährlichsten Ecken Meerbuschs befinden sich in Strümp, unmittelbar nebeneinander: die Einmündungen der Osterather Straße in die Schlossstraße und kurz darauf in die Xantener Straße.

Foto: Böhling

Die Polizei führt beide Kreuzungen als sogenannte Unfallhäufungsstellen. An der Xantener Straße/Schlossstraße ereigneten sich im vergangenen Jahr drei Unfälle mit Verletzten sowie sieben weitere mit Blechschaden. „Klassische Linksabbiegerunfälle“, sagt die Polizei. An der Schlossstraße/Ecke Osterather Straße, nur ein paar Meter weiter, nahmen die Beamten 2016 33 Unfälle auf: sieben mit Verletzten, 26, bei denen niemand körperlich zu schaden kam. Als Lösung soll der Fahrradweg, der bisher in die Osterather Straße verschwenkt war, nach vorne direkt an die Schlossstraße geholt werden, damit Fahrradfahrer besser gesehen werden. Einen Termin für die Bauarbeiten hat der zuständige Landsbetrieb Straßen NRW aber noch nicht angesetzt. Zwischenzeitlich ist die Querungshilfe an der Einmündung der Osterather Straße in die Schlossstraße verschwunden. Der Radweg von Bösinghoven nach Strümp und zur B 222 ist unterbrochen, Verkehrsschilder zu beiden Seiten der Straße weisen jetzt darauf hin, dass der Autofahrer Vorfahrt hat. „Diese Zwischenlösung sorgt für noch mehr gefährliche Situationen und Chaos“, sagt der Ur-Strümper Karl-Heinz Rütten.

Grundsätzlich fordern die „Kleenen Strömper“ dasselbe wie seit Jahren: Tempo 30 auf der Xantener Straße, einen Zebrastreifen oder eine Fußgängerampel in Höhe des Meridias-Seniorenheims und die Verbindung beider Problemkreuzungen zu einem gemeinsamen Kreisverkehr. Diesmal hoffen sie, mit dem Sicherheitsaspekt punkten zu können. Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter im Meerbuscher Rathaus, sieht das ähnlich. „Wir sind sehr dahinter her, dass dieser Unfallschwerpunkt entschärft wird“, sagt er. Allerdings sei nicht die Stadt, sondern das Land mit seiner Behörde Straßen NRW verantwortlich. Diese lehnt einen Kreisverkehr ab.