Seltenes Handwerk in vierter Generation
Kierpadz David restauriert und wäscht Teppiche.
Echte Perserteppiche verlieren nie ihren Wert, sagt Kierpadz David. Und mehr noch: „Je älter, desto kostbarer.“ Allerdings nur, wenn sie regelmäßig und fachgerecht gepflegt werden. Der Inhaber der Büdericher Teppichwäscherei „Amir Esskandari“ hat sein Leben lang nichts anderes gemacht.
„Wir reinigen nicht, wir waschen“, stellt er ein häufiges Missverständnis klar. „Das ist schonender für die Teppiche.“ Zuerst wird die Vorderseite gewaschen. Dann kommt der Teppich auf ein Gitterbrett, damit von seiner Rückseite Staub und Schmutz aus den Fasern ausgespült werden können. Eine Imprägnierung mit Essig gibt den Farben ihre Frische zurück, bevor der Experte für die notwendige Rückfettung ätherische Öle wie Lavendel einsetzt.
„Anschließend wird der Teppich sorgfältig gespannt, damit sich beim Trocknen keine Wellen bilden und er wieder schön glatt wird“, beschreibt er seine Arbeitsweise. Alle fünf bis sieben Jahre sollte aus seiner Sicht ein Teppich gewaschen werden, auch wenn man den Schmutz nicht sieht: „Es sammelt sich mit der Zeit reichlich Staub an. Außerdem geht das Fett im Gewebe verloren, so dass es starr und bröselig wird.“
Seit zehn Jahren führt Kierpadz David sein Geschäft in Büderich. Auch Vater und Großvater übten diesen Beruf aus. „Ich habe ihnen als Kind begierig über die Schulter geschaut“, erzählt er. „Für mich kam nie etwas anderes in Frage. Schon immer habe ich die Kunst des Teppichknüpfens bewundert.“
Mit seinem Sohn Amir ist jetzt bereits die vierte Generation am Start. „Wir halten die Familie hoch“, sagt Kierpadz David. Seine Vorfahren stammen aus dem Iran und wurden schon vor Jahrzehnten in Deutschland ansässig. Neben dem Waschen hat sich „Amir Esskandari“ auf das Restaurieren von Teppichen spezialisiert. „Wir erneuern Kanten und Fransen, reparieren Brandlöcher und entfernen hartnäckige Flecken wie Rotwein“, listet der Inhaber auf, „alles in reiner Handarbeit.“
Bei besonders heiklen Aufträgen, wenn manchmal nur noch die Fetzen eines Teppichs vorhanden sind oder zerstörte Muster mit hohem Aufwand wieder hergestellt werden sollen, ist er ganz in seinem Element: „Etwas Kaputtes zu reparieren und das makellose Ergebnis vor sich zu haben, macht mich glücklich und zufrieden.“ Zu dieser Zufriedenheit verhilft er auch seinen Kunden aus Meerbusch und Düsseldorf. Für deren Treue bedankt sich „Amir Esskandari“ mit seinem Betrieb an der Römerstraße 53 zum zehnjährigen Bestehen bis zum 25. August mit einigen Aktionen. go