Kleine Dosen als Lebensretter
Durch schrilles Piepsen zeigen sie die Gefahr an.
Meerbusch. Die Weihnachtszeit naht, jetzt werden abends wieder mehr Kerzen als sonst angezündet. Doch damit steigt die Gefahr von Wohnungsbränden. Wer vor dem Schlafengehen vergisst, die Lichter am Adventskranz richtig auszumachen, schlummert in gefährlichem Umfeld.
Vor allem dann, wenn in der Wohnung Rauchmelder fehlen. Das sind flache runde Dosen, die jeder an der Decke zumindest von Schlaf- und Kinderzimmer und im Flur anbringen sollte. Sie geben im Falle eines ausbrechenden Brandes schrille Piepstöne von sich. So werden die Bewohner auch aus tiefsten Träumen geweckt — und so möglicherweise vor einem Tod durch Ersticken bewahrt.
„Bei einem Feuer sind nicht etwa die Flammen, sondern ist der Rauch die größte Gefahr“, sagt Hauptbrandmeister Frank Mohr von der Feuerwehr Meerbusch. Das Problem: Im Schlaf ist nicht zuletzt auch der Geruchssinn ausgeschaltet. In der Folge nimmt der Ruhende Qualm nicht wahr. Genau an diesem Punkt setzen Rauchmelder an. Teuer sind sie nicht, sie kosten pro Stück um die zehn Euro und sind im Fachhandel erhältlich.
Idealerweise werden die Rauchmelder auch im Wohnzimmer angebracht, schließlich steht dort in aller Regel der Adventskranz. Wer auf Nummer sicher gehen will, installiert die Dose auch in der Küche. Natürlich nicht über den Herd, denn dort würde sie wohl täglich — ungewollt — anschlagen. In der Mitte der Küchendecke kann ein Rauchmelder aber durchaus sinnvoll sein.
Mohr berichtet von Fällen, bei denen Meerbuscher sich abends noch schnell eine Mahlzeit auf dem Herd warm machen wollten, dann aber im Wohnzimmer auf dem Sofa eingeschlafen sind. Durch angebranntes Essen kann schnell ein verheerender Wohnungsbrand entstehen. Verhindert werden kann er — durch Rauchmelder.
Hauseigentümer sind verpflichtet, sie zumindest in Schlafräumen und Fluren zu installieren. Die Wartung der Dosen ist Sache der Mieter. „Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Rauchmelder die Norm DIN 14676 hat“, erklärt Mohr. Dieses Zeichen garantiert, dass das Gerät tauglich und auf Sicherheit geprüft ist. „Einmal im Monat sollte jeder checken, ob die Batterien noch in Ordnung sind“, rät der Hauptbrandmeister.
Dies zeigt in aller Regel jeder Rauchmelder an. Nach etwa fünf Jahren sind die kleinen Dosen durch Staub und dergleichen abgenutzt. „Dann ist ein Austausch angesagt“, sagt Mohr. Nach seinen Beobachtungen gibt es inzwischen in zig Haushalten Rauchmelder. Das ist aber noch längst nicht flächendeckend der Fall. Der Hauptbrandmeister appelliert daher an alle, sich einen Ruck zu geben: „Es geht um Leben oder Tod.“