Kloster Meer: Jury zeichnet Künstlerinnen aus
Die Teilnehmerinnen des Wettbewerbs „Künstlerinnen treffen Hildegunde“ waren aufgefordert, sich ästhetisch mit der Stifterin des Klosters auseinanderzusetzen.
Roger Gerhold und seine Frau Jutta haben in den vergangenen Wochen viele Briefe bekommen. Zahlreiche Künstlerinnen sendeten den beiden Meerbuschern Bilder von Skulpturen, Malereien und Plastiken zu. Der Grund: Im April hatten die beiden einen Wettbewerb ausgerufen — Unter dem Titel „Künstlerinnen treffen Hildegunde“ sollten sich weibliche Kunstschaffende mit der Stifterin des Klosters Meer auseinandersetzen. „Insgesamt haben sich 101 Künstlerinnen beteiligt“, sagt Roger Gerhold. Eine siebenköpfige Jury hat nun die drei ihrer Meinung nach beeindruckendsten Werke prämiert. Insgesamt wird ein Preisgeld von 1000 Euro ausgeschüttet.
Vorgaben, wie die Künstlerinnen das Thema Hildegunde in Szene setzen sollten, gab es im Vorfeld nicht. „Die Bandbreite der angefertigten Arbeiten ist enorm: Die Frauen schufen Skulpturen, Fotografien, Installationen und Malereien“, so Gerhold. Sogar eine Videoinstallation wurde eingereicht. Überraschend: Nur fünf Werke wurden von Meerbuscher Künstlerinnen gefertigt. „Der Rest kam aus ganz Deutschland, aus Italien, Frankreich, Luxemburg und sogar der Ukraine.“
Eine Jury hat nun die drei ersten Plätze des Wettbewerbs prämiert. Sie bestand aus Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU), Lothar Beseler vom Meerbuscher Kulturkreis (MKK), Niklas Hebing, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum, der Kunsthistorikerin Isabelle von Rundstedt, der Malerin Irmgard Kramer, Anna Klinkhammer, Galeristin aus Düsseldorf und Jutta Gerhold, Kuratorin und Malerin.
Den ersten Preis, dotiert mit 500 Euro, erhielt das Werk „Die Begegnung“ von der Kölnerin Beate Steven. Die Holzskulptur zeigt Hildegunde, die ein Neugeborenes hält, auf der einen und eine Punkerin, die ebenfalls ein Kleinkind hält, auf der anderen Seite. Der zweite Preis ging an die Dortmunder Künstlerin Cornelia Regelsberger. Unter dem Titel „Langer Weg“ fertigte sie Skizzen vom Kloster Meer an. Sie erhält 300 Euro Preisgeld. Platz drei belegt die Skulptur „Hildegunde heilt und hilft“ der Heidelbergerin Ada Mee. Sie zeigt eine bronzene Hildegunde, die auf einem Rheinkieselstein steht. Zudem sind ein Infusionsschlauch sowie eine Chirurgieklemme angebracht.
Auch wenn letztlich nur drei Werke prämiert werden, ist Gerhold von der Qualität der meisten Arbeiten begeistert. „Man merkt: Die Künstlerinnen haben sich intensiv mit Meerbusch und dem Thema Hildegunde beschäftigt.“ Er selber war nicht Teil der Jury, kann deren Wahl aber nachvollziehen: „Das Werk, das auf dem ersten Platz gelandet ist, war auch mein Favorit.“