Nach dem Tod des Inhabers „Pauls Savanne“ macht weiter
Meerbusch · Nach dem Tod von Inhaber John Höhn führt dessen Lebensgefährtin die Kneipe weiter. Der OSV hat ein Benefizturnier organisiert.
Die Trauer und Bestürzung sind immer noch groß. Vor rund einem Monat verunglückte John Höhn im Alter von nur 38 Jahren bei einem Motorradunfall tödlich. Der Inhaber von „Pauls Savanne“ in Osterath hinterließ seine Freundin Stephanie Conradt und die beiden gemeinsamen Söhne Hank (1) und Tom (acht Monate).
„Sein plötzlicher Tod hat uns alle tief getroffen und wir sind zutiefst traurig über den Verlust eines so wunderbaren Menschen. John wird eine Lücke in unseren Herzen hinterlassen, die niemals gefüllt werden kann“ – mit diesem berührenden Worten verkündeten am 22. Juni seine Mitarbeiter auf der Facebook-Seite der Osterather Kult-Gastronomie Savanne die schreckliche Nachricht und sprachen damit vielen Freunden und Gästen aus dem Herzen. „John war nicht nur ein toller Chef, sondern auch ein beliebter Wirt, der für jeden ein offenes Ohr hatte“, berichtet Yulien Graubner, der zum sechsköpfigen Kellner-Team gehört.
Vor mehr als sechs Jahren hatte Höhn die „Savanne“ an der Kaarster Straße 1 in Osterath übernommen. Der damals neue Inhaber fügte „Paul“, den Namen seines Hundes, hinzu. Der Rhodesian Ridgeback prägt seitdem auch das Logo des Lokals, in das Höhn in den vergangenen Jahren viel Zeit sowie Energie steckte und das er mit großer Leidenschaft führte. An gewöhnlichen Tagen kamen die Leute hier zusammen, um ein Glas Bier zu trinken, zu quatschen, gemeinsam Fußball zu gucken oder um Billard, Kicker oder Darts zu spielen. An besonderen Abenden richtete Höhn zudem Punk- und Rock-Konzerte, Karaoke-Abende und verschiedene Comedy-Veranstaltungen aus. „Pauls Savanne ist ein Ort für alle. Egal, ob jung oder alt, arm oder reich – das interessiert hier keinen. Hier sind alle gleich“, sagt Graubner.
Obwohl der Inhaber der Savanne völlig unerwartet aus dem Leben gerissen wurde, war die Kneipe im Anschluss keinen einzigen Tag geschlossen – dank des entschlossenen Einsatzes der Mitarbeiter. „Dafür muss ich dem gesamten Team einen Riesendank aussprechen. Wie mich die Jungs in dieser schweren Zeit unterstützen, ist wirklich außergewöhnlich“, sagt Stephanie Conradt. Ein mögliches Ende von „Pauls Savanne“ war für sie trotz der schwierigen Umstände nach dem Tod ihres Lebensgefährten nie eine Option. „Das wäre nicht in Johns Sinne gewesen. Deshalb stand das nicht zur Debatte“, sagt die 35-Jährige, die sich momentan noch in Elternzeit befindet, aber trotzdem bereits als neue „Chefin“ hinter dem Tresen steht. „Als nun Allleinerziehende mit zwei kleinen Kindern werde ich nicht so präsent sein können, wie es John war. Aber ich werde mein Bestes geben, hier so häufig es geht vor Ort zu sein“, sagt Conradt. Im Grunde solle der Betrieb genauso weitergehen wie bisher. „Eigentlich wird sich hier nichts ändern. Außer natürlich, dass John an allen Ecken und Enden fehlt.“
Nicht nur rund um „Pauls Savanne“, auch beim OSV Meerbusch trauert man um den Verlust 38-Jährigen, der dort als Stürmer für die zweiten Mannschaft auflief. „Als wir von seinem Tod erfahren haben, war uns sofort klar, dass wir etwas machen werden“, sagt der erste Vorsitzende Philipp Krüger. Innerhalb kurzer Zeit stellte der Verein den „John-Höhn-Cup“, ein Kleinfeld-Benefizturnier, auf die Beine, das am kommenden Samstag von 12 bis 18 Uhr am Osterather Krähenacker stattfinden wird. Neben den Gastgebern werden auch der SSV Strümp, für die Höhn von 2013 bis 2017 aufgelaufen war, sowie der Heimat- und Schützenbund Osterath eine Mannschaft stellen. Im Schützenverein war Höhn selbst Mitglied in der Kompanie „Grüne Schill’sche Offiziere“, zum anderen ist „Pauls Savanne“ auch das Wachlokal des „Jägerzug Grüne Seele“.
Auch ehemalige befreundete Kicker, ein Team der Savanne selbst und Stammgäste der Osterather Kult-Kneipe werden Mannschaften stellen. Die Startgeldspende beträgt 16 Euro pro Team.
Darüber hinaus werden alle Erlöse des Turniers der hinterbliebenen Familie von John Höhn zugutekommen. „Je mehr Leute vorbeikommen und das eine oder andere Würstchen und Kaltgetränk verzehren, desto größer wird die Spendensumme. Daher hoffen wir auf möglichst viele Besucher“, sagt OSV-Vorsitzender
Krüger.
Stephanie Conradt freut sich über die große Anteilnahme und Unterstützung des Osterather Sportvereins: „Der Fußball war für John immer sehr wichtig. Deshalb finde ich es schön, dass seine ehemaligen Weggefährten und Freunde sich auf diese Weise von ihm verabschieden können.“