Knochenmarkspender gesucht
Schützen und Institut der Uniklinik suchen Spender von Knochenmark.
Büderich. Hans-Georg Bodewig ist der Schritt nicht leicht gefallen, doch am Ende war er einverstanden: Mit seinem Gesicht geht er in die Werbekampagne für die Typisierungsaktion der Knochenmarkspenderdatei der Uniklinik Düsseldorf.
Die hat zum Ziel, am Samstag, 26. März, im Pfarrzentrum St. Mauritius in Büderich einen Knochenmarkspender zu finden — für ihn selbst.
Der Präsident der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft leidet an einer schweren Bluterkrankung, dem so genannten Myelodysplastischen Syndrom. Die Krankheit hat unterschiedliche Erscheinungsformen, beginnt aber immer mit einer Knochenmarkschwäche und führt zu einer Leukämie.
Bis dahin können zehn bis 15 Jahre oder drei Monate vergehen — der Krankheitsverlauf ist höchst unterschiedlich. „Je jünger, je schneller“, sagt Dr. Johannes Fischer, Direktor des Instituts für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika an der Uniklinik in Düsseldorf.
Eine Knochenmarktransplantation ist am Ende die einzige Chance auf Heilung. Doch weltweit ist bisher für Bodewig kein geeigneter Spender gefunden worden.
Mit Großplakaten am Straßenrand und kleineren in Geschäften, 5000 Handzetteln, einer Homepage und einem Facebook-Profil trommeln Schützen und Kirchengemeinden für die Typisierung. Musikzüge und Bürgermeister Spindler als Schirmherr werben.
„Wir haben 70 Sammeldosen in Geschäften aufgestellt, um Spenden zu sammeln“, berichtet Werner Jung, 2. Vorsitzender der Büdericher Schützen. „Rund 6500 Euro sind bereits durch Spenden von Geschäfts- und Privatleuten eingegangen.“ Die „Eintracht“-Mädels hätten beim Tonnenrennen spontan grüne Ansteckschleifen verkauft — für zwei Euro das Stück.
Geld ist ebenso wichtig wie viele Spender am 26. März. Schließlich muss aus den Abstrichen Erbsubstanz gewonnen und dessen Gewebemerkmale festgestellt werden. Einmal den Mund aufsperren, Stäbchen rein, fertig — das Prozedere kennt jeder Krimi-Zuschauer aus dem TV.
„Wir suchen möglichst identische Gewebemerkmale der Zellen, und dabei sind Blutgruppe oder Geschlecht des potenziellen Spenders völlig egal“, betont Fischer. Spenden kann jeder, Mann oder Frau, zwischen 18 und 55 Jahren, der keine Krebserkrankung, keine Immunschwäche und keine Infektionskrankheiten hat. Auch wenn sein Typ nicht für Bodewig passt: Der Spender kann weltweit Leben retten.