Konverter: Amprion spricht mit Kaarst
Nach der Sitzung des Regionalrats stehen die Zeichen auf Osterath.
Von der Sitzung des Regionalrats in der vergangenen Woche hatte sich der Netzbetreiber Amprion ein Signal erhofft, dass die von ihm favorisierte Dreiecksfläche in Kaarst doch noch als Standort für den Doppelkonverter in Frage kommt. Dafür wäre eine Umwidmung nötig, denn die Fläche ist für den Kiesabbau vorgesehen. Doch dazu kam es nicht.
„Eine Entscheidung für eine Zieländerung durch den Regionalrat ist ausgeblieben. Der Bau des Konverters ist auf der Dreiecksfläche Kaarst damit derzeit weiterhin nicht genehmigungsfähig“, heißt es von Amprion. Das Unternehmen nehme aber zur Kenntnis, dass sich der Regionalrat der Bedeutung seiner Entscheidung bewusst ist. Vom Regionalrat gewünschte Lösungsvorschläge der Bezirksregierung sowie die Prüfung einer Zielabweichung werde man konstruktiv begleiten. Laut Amprion läuft aber die Zeit für die fristgerechte Umsetzung des Projekts davon, daher sei zu klären, wie dieser Weg inhaltlich und zeitlich zügig gestaltet werden kann.
Amprion hatte kurz vor der Regionalratssitzung weitere Fragen der Stadt Kaarst beantwortet. „Wir möchten den Dialog, den wir seit Jahren mit allen Beteiligten führen selbstverständlich fortsetzen, um kooperativ an einer Lösung zu arbeiten“, so Bouillon. Energiewende und Netzausbau könnten nur gemeinsam mit allen Beteiligten gelingen. Ein Zielabweichungsverfahren setze aber das Einvernehmen der Stadt voraus. Daher werde Amprion ebenso die Gespräche mit der Stadt Kaarst fortführen, um eine kooperative Lösung zu ermöglichen. Aktuell stehen die Zeichen eher auf Osterath. Für die Bundesfachplanungsunterlagen muss Amprion am 15. September einen vertieften Standortvergleich vorlegen. Darin kann die Dreiecksfläche ohne die Zieländerung nicht als realisierbarer Standort dargelegt werden. Mit Abschluss der Bundesfachplanung (voraussichtlich Mitte 2019) muss die Bundesnetzagentur über einen genehmigungsfähigen Standort entscheiden. „Sollte die Errichtung auf der Kiesfläche nicht möglich sein, baut Amprion den Konverter auf einem Standortbereich in Osterath, den zweitbesten Standortbereichen gemäß Standortgutachten“, so Boullion.
Letztlich seien auch diese gut geeignet für den Bau des Konverters. „Zwar können wir nicht wie in Kaarst mehr als einen Kilometer Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung einhalten. Die Mindestforderung der Bürgerinitiative von 500 Metern wird jedoch auch hier ermöglicht, je nach Positionierung der Anlage auch bis zu 800 Meter“, heißt es von Amprion.