Kostenloses Internet für alle soll Meerbusch aufwerten
Die Fraktion Die Linke/Piratenpartei will, dass die Einrichtung von kostenlosem WLAN geprüft wird.
Ein weitreichendes Gratis-WLAN soll Meerbuschs Ortskerne attraktiver machen. Michael Eckert, Vorsitzender der Fraktion Die Linke/Piratenpartei, hat jetzt einen entsprechenden Prüfauftrag auf die Tagesordnung des Hauptausschusses gesetzt — und spricht darin von „überschaubaren Kosten“.
Möglich machen könnte das Gratis-WLAN der gemeinnützige Verein Freifunk Rheinland. Dessen Ziel: den öffentlichen WLAN-Zugang zum Internet auf möglichst viele Bereiche auszudehnen. Dahinter steckt die Absicht, möglichst vielen Menschen die digitale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Die Stadt Dormagen nutzt als erste Kommune im Rhein-Kreis Neuss „Freifunk“. Die schwarz-grüne Ratsmehrheit in Neuss beantragte kürzlich die Teilnahme am „Freifunk“.
Die Stadtverwaltung Dormagen stellt für den öffentlichen und kostenlosen Internetzugang seit Dezember unter anderem am Rathaus, im Kulturhaus und in der Stadtbibliothek die Netzverbindung zur Verfügung. Wie es funktioniert, erklärt der IT-Leiter, Wolfgang Zimmer: Auf dem Handy werde das WLAN mit dem Namen „Freifunk“ angezeigt. Eine Anmeldung sei bei der Verbindung nicht erforderlich.
Marc Janßen, Piratenpartei
Der Meerbuscher Ratsherr Michael Eckert sagt: „Hier eröffnen sich neue Möglichkeiten für Gastronomen, Einzelhändler und die Stadt, um ihren Besuchern und Kunden einen freien, zeitlich unbeschränkten und kostenlosen Zugang zum Internet zu ermöglichen.“ Marc Janßen (Piratenpartei) hofft, dass sich auch viele Geschäftsinhaber und Privatpersonen beteiligen: „Ich habe schon mit einzelnen Betrieben an der Dorfstraße in Büderich gesprochen und bin zuversichtlich, dass wir auf weiten Teilen der Straße bald Gratis-WLAN haben werden.“
Der Verein „Freifunk“ bietet die Möglichkeit, private und geschäftliche Internetzugänge durch spezielle Zugangsrouter sicher für die eigenen Daten und unabhängig vom eigenen Netzwerk für Dritte gratis zu öffnen. Die sogenannte Störerhaftung für missbräuchliche Nutzung des WLAN liegt bei dem Verein und nicht bei den Bereitstellern der Router.
Was würde das freie Internet kosten? „Die Stadt Meerbusch kann den Freifunk-Ausbau mit dem Kauf von Routern unterstützen“, sagt Eckert. „Sie kosten rund 40 Euro pro Stück plus etwa drei Euro pro Jahr für die Stromkosten.“
Dem Verein „Freifunk“ entstünden Infrastrukturkosten von rund sechs Euro pro Router und Jahr. Eckert: „Hier gilt es zu prüfen, wie die Stadt den Verein unterstützen kann, damit dieser langfristig seinen Betrieb aufrechterhalten kann.“