In Büderich kamen 14 Hundewelpen auf einmal zur Welt
Bloodhound-Hundedame Bonny gelang der große Wurf. Katja Kiesner sucht nun Besitzer für die Kleinen.
„Wo ist die dicke Bertha? Wo ist mein Liebling?“, ruft Katja Kiesner. Die 53-jährige Büdericherin sitzt mitten in einem Meer aus fünf Wochen alten Hundebabys. Die Welpen von Bonny und Jacko sind kaum zu bändigen. Die einen balgen sich, andere klettern übereinander, um neugierig ihre Umgebung zu erkunden. Und zwar insgesamt 14 Stück. Rekordverdächtig, zumal es der erste Wurf der 2,5 Jahre alten Hündin ist. Zwar sind es bei größeren Rassen oftmals mehr Welpen als bei kleineren, jedoch sind 14 Stück außergewöhnlich. Alle Hunde sind wohlauf, was auch alles andere als selbstverständlich ist.
Die vergangenen Wochen waren Schwerstarbeit. „Ich hatte Hilfe durch meine Nachbarin, zwei Freunde und zudem habe ich noch eine Gehilfin eingestellt. Alleine wäre das nicht zu bewältigen gewesen“, sagt Kiesner. „Wir haben uns schichtweise rund um die Uhr abgewechselt, um die Welpen zu versorgen.“ Denn Hündin Bonny hat nur acht Zitzen und somit nicht genug Milch, um alle Babys zu füttern. „Wir haben die Hunde regelmäßig gewogen und die schwächsten von ihnen mit der Flasche zunächst alle zwei, dann alle drei Stunden zugefüttert“, erläutert Natali Preis. „Nach kurzer Zeit wurde es Bonny zuviel, die Kleinen zu säugen. So haben wir dann alle 14 mit der Flasche gefüttert.“ Und zwar rund um die Uhr.
Seit wenigen Tagen sind die Bloodhound-Welpen nun an feste Nahrung gewöhnt. Wenn Kiesner dreimal täglich mit den sieben Fressnäpfen kommt, machen sich die Jungtiere sofort darüber her. Langsam kehrt etwas mehr Ruhe in das Büdericher Wohnhaus ein.
Doch Kiesner muss wachsam sein, denn die Kleinen sind gerissen. Gestern büxten die jungen Hunde aus. „Sie haben eine Räuberleiter gebildet und sind so über die Absperrung geklettert“, sagt Kiesner. Im Vorgarten angekommen, gelang es ihnen, durch einen breiten Spalt im Zaun bis auf die Straße zu kommen. „Dort hat sie zum Glück der gerade angekommene Postbote entdeckt und wieder eingefangen“, sagt Kiesner.
In den nächsten Tagen sollen die jungen Hunde in den Garten ziehen. „In einem Teil des großen Gartens steht ein acht mal acht Quadratmeter großes Holzhaus mit einem Carport. Dort werde ich ein Außengehege anbauen, so dass sich die Welpen auch auf der Wiese austoben können“, erzählt Karl-Heinz Hannemann. Es ist die vierte Unterbringung, die er für die jungen Hunde baut. Die ersten Tage verbrachten die Welpen in einer Geburtskiste im Haus, danach wurde ein größeres Gehege in der Garage geschaffen. Aktuell leben sie in einem Kellerraum.
Los ging es während eines Fernsehabends. Mitten im Spielfilm kam das erste Baby zur Welt, stündlich folgten die Geschwister von Bertha, der Erstgeborenen. „Vor der Geburt hatte der Arzt zunächst von fünf bis sieben Welpen gesprochen. Dann korrigierte er sich auf zwölf“, sagt Kiesner. Es wurden 14.
Die „dicke Bertha“ möchte Katja Kiesner am liebsten behalten, die anderen abgeben. Zu haben sind noch zwei Weibchen und sieben Rüden. „Ich suche Menschen, die einen Garten haben“, sagt Kiesner. Wer Interesse hat, meldet sich telefonisch unter 0172/2661580.