Awo eröffnet neues Zentrum für Mütter

Im Begegnungscafé sollen Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammengeführt werden.

Foto: Ulli Dackweiler

Jeder Stuhl in den zwei Räumen des Deutsch-Cafés ist besetzt und der von den vielen Gesprächsrunden verursachte Geräusch-Pegel gewaltig. „Ich bin positiv überrascht“, sagt Renate Stratmann über die große Resonanz zur Eröffnung des Cafés im Mütterzentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Büderich. Als Vize-Präsidentin des Soroptimisten Clubs Meerbusch, der seit zwei Jahren im Mütterzentrum aktiv ist, begrüßte sie die Gäste: „Wir möchten bei Kaffee und Kuchen alle Nationen und Kulturen zusammenbringen.“

Weibliche Flüchtlinge und Migranten haben so im neuen Deutsch-Café die Gelegenheit, an jedem zweiten Mittwoch im Monat Frauen aus Meerbusch und Umgebung kennenzulernen, mehr über Deutschland zu erfahren und ihre Sprachkenntnisse spielerisch zu verbessern. Agnieszka Lewandoska freut sich über diese Möglichkeit. Sie kam vor vier Jahren aus Polen nach Büderich, lernt an der Volkshochschule Deutsch und kam zur Café-Premiere mit ihrer 18 Monate alten Tochter Wiktoria.

Auch Mahin Saroukhani, die vor drei Jahren den Iran verlassen hat, möchte mehr über ihre neue Heimat erfahren. Ihre Kinder sind schon seit längerer Zeit in Deutschland und deshalb sind ihr Sprachkenntnisse und eine Eingliederung besonders wichtig. Das Deutsch-Café sieht sie als Ergänzung des Integrationskurses, an dem sie teilnimmt.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage ist ebenfalls zur Eröffnung erschienen, um sich ein Bild von der neuen Einrichtung zu machen. „Das Deutsch-Café ist eine ideale Anlaufstelle für Frauen“, sagt sie und lobt das von der Stadt mit jährlich 30 000 Euro bezuschusste Integrationsmodell — das Mütterzentrum.

Das Deutsch-Café wird vom SI-Club (Soroptimist International) Meerbusch in Zusammenarbeit mit der Awo Büderich betrieben. Zudem engagiert sich der Rotary-Club Meerbusch ehrenamtlich bei der Installation und Finanzierung von Kursen für Kinder mit Migrationshintergrund. Auch Olga Weinknecht, Fachbereichsleiterin Integration der Awo, hilft bei Sprach-Schwierigkeiten und auch bei amtlichen Angelegenheiten. „Wir möchten allen helfen“, sagt sie. Das Deutsch-Café sei somit eine ideale Ergänzung zu den anderen Mütter-Zentrum-Aktivitäten und wird durch Spenden der Soroptimisten finanziert. Sie haben zur Café-Eröffnung viele Bleche Kuchen gebacken.

„Vielleicht bringen die Besucher unterschiedlicher Nationen demnächst Spezialitäten aus ihrer Heimat mit“, wünschen sich Präsidentin Edelgard Wirxel-Komor und Renate Stratmann. Sie hoffen, dass das Café viel Zuspruch findet. Auch haben sie weitere Pläne: „Wir können uns langfristig auch gemeinsame Theater-, Museums- oder Atelierbesuche vorstellen.“

Nächster Termin für das Deutsch-Café ist der 11. März, ab 15 Uhr. „Wir hoffen, dass diese lockeren Zusammenkünfte gut angenommen werden“, sagt Renate Stratmann.