Lank: Malte Neumann - Jedes Jahr ist ein neues Boot fällig

Kanute Malte Neumann bastelt weiter konsequent an seiner Karriere.

Lank. In Neheim-Hüsten auf der Ruhr konnte Malte Neumann seiner Sammlung an Erfolgen jetzt eine weitere Medaille hinzufügen. Hinter seinem Teamkollegen und ewigen Rivalen Timo Bellen wurde der Lanker bei den Westdeutschen Meisterschaften im Kanuslalom Vizemeister. Und mit der Mannschaft des KSV Duisburg-Wedau holte sich der 18-Jährige den Titel.

Fast noch wichtiger dürfte dem Kanuten allerdings ein anderer Wettkampf zuvor gewesen sein. In Augsburg und Markkleeberg hat sich Malte Neumann in vier harten Ausscheidungsrennen für die Europameisterschaft der Junioren im slowakischen Liptovsky Ende Juli qualifiziert.

Denn auch wenn der Auszubildende bereits zahlreiche Siege in seiner noch jungen Karriere feiern durfte: "Es wird jedes Jahr neu gewürfelt. Eine Torberührung im Wildwasserkanal, und alles kann vorbei sein", berichtet der 18-Jährige von seinem Wettkampf-Stress.

Über die Nominierung für die Junioren-Nationalmannschaft freut sich Malte Neumann natürlich, doch der waghalsige Slalom in den Fluten fordert auch seinen Tribut. "Jedes Jahr ist ein neues Carbon-Boot fällig" seufzt der Lanker. Das kostet 1660 Euro, "als Mitglied der Nationalmannschaft bekomme ich aber immerhin 20 Prozent Rabatt", erzählt der Leistungssportler und kann sich dabei ein Lachen nur schwer verkneifen.

Immerhin: Seit Neumann eine Ausbildung als Gleisbauer bei der Deutschen Bahn absolviert, kann er seine Eltern, die neben viel Geld praktisch auch ihre gesamte Freizeit in den Wassersport ihres Sohnes investieren, finanziell entlasten. "Außerdem mache ich gerade meinen Führerschein, dann wird das auch mit den Fahrten zum Training etwas einfacher", sagt der ehemalige Schüler der Maria-Montessori-Gesamtschule.

Malte Neumann fährt das letzte Jahr Jugend, ab 2010 wird die Konkurrenz erwachsener und damit auch erfahrener. "Ich werde mich wohl erst einmal wieder hinten einreihen müssen", meint der 18-Jährige realistisch. Aber auch Olympiasieger wie der in Peking mit Gold dekorierte Alexander Grimm hätten keinen Bonus und müssten sich bei Qualifikationsrennen der nationalen Konkurrenz jedes Mal aufs Neue stellen.

Daher hat Malte Neumann seinen Traum von den Olympischen Spielen 2012 in London auch noch lange nicht aufgegeben: "Nur ein Deutscher kann es schaffen. Aber bis dahin vergeht ja noch viel Zeit und ich kann mich weiterentwickeln."