Digitalisierung in Meerbusch Lorawan-Technik für die Stadt der Zukunft
Meerbusch · Durch diese Technik ist es möglich, innerhalb einer Stadt Daten zu erfassen und zu verarbeiten. Auf diese Weise soll Meerbusch in den kommenden Jahren zur Smart City werden.
Bei Lorawan handelt es sich um eine Technologie mit „unendlichen Anwendungen“, wie Niklas Loerper sagt. Er arbeitet in der Abteilung Chief Digital Officer der Meerbuscher Verwaltung daran, die Stadt bei der Digitalisierung auf den neusten Stand zu bringen. Das schließt zum einen die Digitalisierung der Abläufe innerhalb der Verwaltung sowie in Zusammenarbeit mit anderen Behörden und den Bürgern ein, zum anderen arbeitet er an ambitionierten Projekten, die Meerbusch nach vorn bringen sollen.
Die Abkürzung Lorawan steht für „Long Range Wide Area Network“. Das Konzept dieser Technologie basiert darauf, eine Schnittstelle zwischen zentralen Servern und Geräten herzustellen, die Informationen senden. Damit können sogenannte IoT-Geräte, Internet of Things, also das Internet der Dinge, miteinander verbunden werden. Dabei handelt es sich wiederum um physische Objekte, die mit dem Internet interagieren – ein einfaches Beispiel wäre ein Thermometer, das seine Messwerte an einen Server überträgt.
Die Loranwan-Technologie wurde speziell für Anwendungen konzipiert, bei denen große Funkreichweiten, lange Batterielebensdauer und geringer Energieverbrauch entscheidende Faktoren sind, und findet etwa Anwendungen in der Umweltüberwachung, Industrieautomatisierung, in der vernetzten Landwirtschaft sowie im Konzept der Smart City.
Gerade Letzteres ist auch in Meerbusch ein angestrebtes Ziel und in der Digitalen Agenda der Stadt festgehalten. Lorawan könnte in Meerbusch beispielsweise eingesetzt werden, um digital die Straßenbeleuchtung zu steuern, die Füllstände von Abfallcontainern im Blick zu behalten, die Auslastung des Parkraums oder der Straßen zu erfassen oder Wetterereignisse zu überwachen.
Für den Aufbau müssen Sensoren und Server beschafft werden
Die Stadt hat bereits Gespräche mit Experten aus dem IoT-Bereich geführt und entsprechend einen Realisierungsplan für Lorawan-Projekte in Meerbusch aufgestellt. In einem ersten Schritt sollen Ende Oktober Gespräche mit verschiedenen Fachbereichen stattfinden, um gemeinsame Ideen zu entwickeln. Auch die Bürger sollen dabei eingebunden werden, für die es gilt, Mehrwerte im täglichen Leben zu entwickeln. Danach geht es um den Aufbau der nötigen Infrastruktur. So müssen unter anderem Sensoren sowie Server beschafft werden. Dies könnte zukünftig auch über die ITK-Rheinland möglich sein, der IT-Dienstleister für Kommunen erarbeitet derzeit ein entsprechendes Konzept, ein Zeithorizont ist aber noch nicht zu benennen.
Nach der Beschaffung der nötigen Ausstattung können dann erste Projekte umgesetzt werden. Dabei ist der Plan der Verwaltung, zuerst sogenannte „Low Hanging Fruits“ anzugehen – also Vorhaben, die sich schnell umsetzen lassen, um so entsprechende erste Erfolge erzielen zu können und Erfahrungen mit der Technologie zu sammeln. Im Rahmen erster interner Tests hat die Verwaltung bereits zwei Sensoren installiert.
Nach den ersten erfolgreichen Projekten und Erfahrungen mit der Lorawan-Technologie lässt sich diese dann auf weitere und größere Vorhaben anwenden. So sollen die im Vorfeld gemeinsam mit dem Bürger entwickelten Ideen zur Umsetzung kommen, wie die moderne Technik das Leben in Meerbusch verbessern kann.