Mataré-Schüler legen sich für Lesenacht ins Zeug

Insgesamt wurden 38 Klassenräume für die Jubiläums-Veranstaltung geschmückt.

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Einige Tage haben Erik und Leo aus der 8b daran gearbeitet, um zur Lesenacht ein Modell des Ladas aus „Tschick“ in den Klassenraum stellen zu können. „Reifen und NE-Kennzeichen gehören zu einem ausrangierten Oldtimer,“ freuen sich die Schüler von Angela Münz. Die Lehrerin ist stolz auf das Engagement ihrer Klasse, die sich den Jugendroman als Lektüre ausgesucht hat. Dieses euphorische Gefühl zieht sich durch das gesamte Schulgebäude. „Es ist unglaublich, wie enthusiastisch Lehrer, Eltern und Schüler bei der Sache sind. Plötzlich ist auch der Hausmeister mit dabei, läutet die Lesenacht mit einem Gongschlag ein, der aus dem Unterricht längst verbannt ist“, erzählt Förderkreisleiterin Dagmar Fanenbruck.

Sie steht hinter dieser Organisation und freut sich, dass das Lesen und Zuhören nach zehn Jahren Pause als Auftakt zum 50-jährigen Mataré-Jubiläum wiederbelebt wurde. Und das für einen guten Zweck. Denn pro gelesene Seite und pro zehn Minuten Zuhören in 38 Klassenräumen gab es für die Schüler im Lesepass einen Stempel. Dafür wiederum spenden Sponsoren aus dem privaten Umfeld Geld. Die Summe geht an den Förderverein der Schule.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand aber das Lesen. „Das ist super cool, macht so viel Spaß“, finden Leonhard und Julius, Klasse 6d. Sie und ihre Mitschüler hatten „Billionen Boy“ als Vorlesestoff ausgesucht und ihren Klassenraum mit 1000 Rollen mit Geldscheinen bedrucktem Toilettenpapier geschmückt. „Alle haben Ideen und helfen mit“, so die Mütter Patricia Fellmann und Simone di Piazza. Schließlich war auch den anderen Räumen nicht anzusehen, dass sie im Schulbetrieb mit Stühlen und Tischen bestückt sind. Dort, wo die 5c aus „Nicht drücken“ vorlas, lud im Halbdunklen ein Matratzenlager zum Zuhören ein. Die 7b ließ „Tintenherz“ hören, hatte den Raum mit Teppichen ausgelegt und als Kulisse eine Mauerwand errichtet. Mucksmäuschenstill war es auch in der Klasse 6a. Dort lauschten die Zuhörer den Vorlesern, die unter einer Stehlampe im Sessel sitzend „Nennt mich nicht Ismael“ vortrugen. „Das ist eine Inklusionsklasse, da lesen alle mit“, erklärt Dagmar Fanenbruck. mgö