Meerbuscher Mieter verärgert Neubauwohnung mit einigen Problemen

Das Ostera-Viertel kommt nicht aus den Schlagzeilen. Mieter waren acht Monate ohne Aufzug. Jetzt ist wieder ein Aufzug kaputt.

Müssen ihre Einkäufe jetzt von der Tiefgarage in den zweiten Stock tragen: Eva Oberdörster und Simon Nurek vor dem defekten Aufzug.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Es ist die erste gemeinsame Wohnung von Eva Oberdörster (32) und Simon Nurek (34). Knappe 100 Quadratmeter groß, hell, zentral gelegen. Adresse: Werkstraße in Osterath, auf dem Areal des Ostara-Viertels. Das junge Paar, das seit einem Jahr in dem Neubaugebiet wohnt, hatte gehofft, dort in Ruhe und ohne Ärger leben zu können. Daraus ist erst mal nichts geworden. Unabhängig davon, dass sie beim Blick nach draußen sich über die Aktivitäten auf dem eigentlich noch gar nicht geöffneten Spielplatz oder der benachbarten freien Fläche mitsamt Lärm und Dreck ärgern: Seit Wochen funktioniert auch ihr Aufzug nicht – und das bereits zum zweiten Mal.

Das erinnert an eine ähnliche Geschichte aus dem Nachbarhaus: Dort waren die Mieter acht Monate ohne Aufzug. Erst im März kamen Techniker, um Ersatzteile zu montieren. Dort war die Sache besonders dramatisch, weil einige der Mieter pflegebedürftig oder auf den Rollstuhl angewiesen sind. Die GWH als Vermieter hatte auf die Fachfirma verwiesen, der es wohl nur schwer möglich war, Ersatzteile zu beschaffen. So scheint es auch in diesem Fall zu sein. Denn eigentlich sollten die Techniker in der 23. oder 24. Kalenderwoche kommen. Bis gestern, zum Ende der 24. Kalenderwoche, war kein Techniker im Haus.

Für den Vermieter GWH ist klar: „Wir haben das am Montag auf Wiedervorlage“, so Stefan Herbes, Abteilungsleiter Wohnbewirtschaftung bei der GWH. Er würde viel dafür tun, dass die Mieter den Aufzug nutzen können. Die GWH sähe die Verantwortung aber bei der Aufzugfirma.

Einige der Mieter im Haus sind
auf den Rollstuhl angewiesen

Der Aufzug vom Paar Oberdörster/Nurek und ihren Nachbarn steht nicht zum ersten Mal. Schon Ende des letzten Jahres war er defekt, wurde auch dort erst Wochen später repariert. Jetzt, zwei Monate später, blieb er aber wieder stehen. Seit Mai versuchen die Mieter, Kontakt mit ihrem Vermieter aufzunehmen. Ohne Erfolg. „Das ärgert mich am meisten“, sagt Eva Oberdörster, „dass sich keiner meldet und unsere Probleme offenbar ignoriert werden.“

Denn in der nagelneuen Wohnung sei noch mehr defekt: Die Fenster sind undicht, so dass Wasser durchkommt und es außerdem zieht, die Jalousie im Schlafzimmer lässt sich nicht mehr nach oben bewegen, der Boden sei so empfindlich, dass Kratzspuren von Möbeln nicht mehr zu entfernen seien. „Und das alles in einer ganz neuen Wohnung“, wundert sich Simon Nurek. „Wenn das hier ein Altbau wäre, würden wir das ja noch verstehen.“ Hinzu komme die Lärmbelästigung durch den Außenbereich. Jetzt haben sie erst mal die Miete gemindert – und warten auf die Techniker.