Gedenken in Meerbusch Christian Bommers betont Bedeutung der „stillen Feiertage“

Meerbusch · Im November gibt es gleich drei stille Feiertage: Allerheiligen, den Volkstrauertag und den Totensonntag. Meerbuschs Bürgermeister hat jetzt deren Bedeutung hervorgehoben.

Am Volkstrauertag gab es am Ehrenmal an der Hochstraße eine Gedenkstunde.

Foto: Stadt Meerbusch

(mbo) Bürgermeister Christian Bommers (CDU) hat zum Volkstrauertag ein klares Plädoyer für die Bedeutung der sogenannten „stillen Feiertage“ im November gehalten. „Der Volkstrauertag hat seine Berechtigung, denn er ist so etwas wie eine ‚bewusstseinsbildende Maßnahme’“, sagte er am Wochenende. „Wir brauchen solche Tage – heute vielleicht sogar wieder mehr denn je!“ Bundesweit wird jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Advent der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Ein weiterer stiller Feiertag steht 2024 mit dem Totensonntag (24. November) noch aus.

Zum Volkstrauertag hatte der Heimat- und Schützenbund gemeinsam mit dem Löschzug Osterath zur traditionellen Gedenkstunde eingeladen. So kamen am Sonntag viele Menschen am Ehrenmal an der Hochstraße zusammen. Vor Ort ging Bommers auch auf den oft genannten Einwand ein, dass der Mensch von Natur aus nicht „auf Kommando, quasi vom Terminkalender verordnet, Trauer tragen“ könne und deshalb den persönlichen Bezug zu stillen Gedenktagen verloren habe. Dafür zeigte der Bürgermeister durchaus Verständnis. Auch das Achselzucken junger Menschen, die durch den großen zeitlichen Abstand zu den beiden Weltkriegen keine echte Betroffenheit und damit auch kein Interesse mehr spürten, sei verständlich – aber auch gefährlich. „Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird“, zitierte Bommers den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

Deutschland brauche eine gelebte Erinnerungskultur, die auch von jungen Menschen mit- und weitergetragen werde, so der Bürgermeister. Nur eine fundierte Kenntnis der Geschichte ermögliche es, aus der Vergangenheit zu lernen und auch die sich stets wiederholenden Strategien der aktuellen Despoten in aller Welt zu entlarven. Viele Menschen empfänden angesichts weltweit tobender Kriege und allgemeiner Geschichtsvergessenheit Machtlosigkeit. Da sei es wichtig, den Frieden im Kleinen, im unmittelbaren Lebensumfeld zu pflegen.

(RP)