Verkehr in Meerbusch Die Parkplätze auf der Nordstraße bleiben

Meerbusch · Im vergangenen Jahr war der Parkraum auf die andere Straßenseite verlegt worden. Die Anwohner wehren sich – erfolglos.

So wird durch die Umstellung auf der Nordstraße aktuell geparkt.

So wird durch die Umstellung auf der Nordstraße aktuell geparkt.

Foto: Dominik Schneider

(dsch) Eine bewusste Entscheidung für die Ökologie und gegen den Verkehr hatte die Meerbuscher Politik im vergangenen Jahr an der Nordstraße getroffen. Doch damit zeigt sich ein Teil der Anwohnerschaft nicht zufrieden und fordert nun, die neue Regelung wieder rückgängig zu machen. Doch die Politik behält ihren Kurs bei, wie nun im Mobilitätsausschuss entschieden wurde.

Im vergangenen Jahr hatten Anwohner der Seitenstraße der Oststraße vermeldet, dass große Wagen – etwa Lkw und Fahrzeuge der Müllabfuhr – die dortigen Bäume, die über die Straße ragen, immer wieder beschädigen. Eine Untersuchung der Stadt ergab, dass tatsächlich eine Gefahr für die mehr als 60 Jahre alten Nelkenkirschen bestünde, wenn diese weiterhin beschädigt würden. Die Politik entschied daraufhin, die Parkplätze von der westlichen auf die östliche Fahrbahnseite zu verlegen, so, dass die Autos als Puffer zwischen den Bäumen und der Straße stehen. Dabei sind nach Angaben der Stadt rund sieben Parkplätze weggefallen, weil Grundstücksausfahrten beachtet werden mussten.

Nachbarn streiten durch
die Änderung über Parkplätze

Die neue Regelung hat in der Nachbarschaft jedoch zu einem Verkehrschaos geführt, wie eine langjährige Anwohnerin der Nordstraße sagt. Gemeinsam mit anderen Nachbarn hatte sie einen Bürgerantrag eingereicht und war in den Mobilitätsausschuss gekommen, um ihre Sache zu vertreten. „50 Jahre lang hatten wir hier keine Probleme mit dem Verkehr – jetzt streiten sich Nachbarn, die eigentlich gut miteinander auskommen, um Parkplätze“, berichtet die Büdericherin. Auch in den Nachbarstraßen würden Einfahrten zugeparkt, zudem gebe es Probleme, wenn gerade in der Mobilität eingeschränkte Menschen an den Baumscheiben aus dem Auto steigen müssen. „Außerdem ist die Straße jetzt für Kinder auf dem Weg zur Adam-Riese-Schule kaum noch einsehbar, daraus entsteht eine Gefahr“, so die Anwohner. Auch Müll- und im Zweifelsfall Rettungsfahrzeuge würden Probleme bekommen. Letztlich befinden sich an der Nordstraße die Abflüsse zur Kanalisation jetzt unter den Parkenden Autos und können nicht gut gereinigt werden, so, dass sie beim Blätterfall verstopfen.

Den letztgenannten Punkt nahm Daniel Hartenstein, Leiter des Fachbereichs Straßen und Kanäle, dankbar auf und versprach, mit seinen Mitarbeitern nachzufassen. Auch die Probleme von Menschen mit Behinderung seinen bekannt, hier wäre es denkbar, mit Behindertenparkplätzen zu arbeiten, was aber die Parkplatznot weiter verstärken könnte.

Insgesamt jedoch werden Stadt und Politik der Bürgerforderung, die Verlegung der Parkplätze rückgängig zu machen, nicht nachkommen. „Es war eine Grundsatzentscheidung für den Baumschutz“, so Hartenstein. „Leider können wir nicht überall optimale Verhältnisse schaffen. Der Bereichsleiter will aber veranlassen, dass das Ordnungsamt parkende Autos vor Garageneinfahrten verstärkt im Blick hat.

Auch die Politik bleibt bei ihrer Entscheidung. Joachim Quass von Grün-alternativ sagt: „Mit einer Entscheidung gegen Stellplätze macht man sich keine Freunde. Aber wir werden nichts an dem, was wir beschlossen haben, ändern.“ Hans-Werner Schoenauer, CDU, betont, man habe sich die ökologische Entscheidung „nicht leicht gemacht“. Michael Berthold von der FDP räumt ein, dass Entscheidungen auch falsch sein können. „Wir müssen die Situation genau im Blick behalten, aber alle Bürger werden mit Blick auf den Verkehr Kompromisse machen müssen.“