Nierster diskutieren ihre Probleme im Ortsteil Nierster wollen bessere Busanbindung
Etwa 30 Besucher kamen zum ersten Neujahrsempfang des Nierster Bürgervereins und redeten über die Lage in dem Ortsteil.
Für die Nierster Bürger war es der erste Neujahrsempfang. „Wir möchten wissen, welche Themen beschäftigen. In lockerer Runde können alle zu Wort kommen“, erklärt Ilona Appel, Vorstandsmitglied des Nierster Bürgervereins. Sie steht hinter der Veranstaltung in der Alten Schule, zu der sich gut 30 Bürger zusammengefunden haben.
„Während die Eltern diskutieren, sorgen wir für die Betreuung der Kinder“, weist Appel auf diesen Service im Rahmen der Kinderarbeit hin. Dem Nachwuchs geht’s ohnehin gut. „Wir wohnen gerne in Nierst, weil wir so viele tolle Vereine haben und jeden Tag Pferde sehen können“, sagen Vier- bis Zwölfjährige. Als Nierster Besonderheiten werden von den Bürgern jeder Altersgruppe der Fußballverein Adler Nierst 1974 und der Karnevalsverein Kött en Kleen in die Waagschale geworfen. Trotzdem gibt es auch Themen, die nach Meinung der Nierster angegangen werden müssen.
Kinder- und Jugendarbeit
Der Nachwuchs wird gebraucht und soll eine Chance bekommen. Dafür sorgt die 36-jährige Ilona Appel unter anderem mit nach Alter und Bedürfnissen gestaffelten Gruppen. Aktionen wie ein Kalender und Fotoshootings für Familien der Hobbyfotografin Kim Priesel bringen Spenden ein. Mit dem Geld und städtischen Mitteln wird der Spielplatz mit einem Holzschiff und Slackline-Möglichkeiten versehen. Auch der Bolzplatz soll aufgewertet werden. Dort reicht die Unterstützung der Stadt nicht. „Mit Spenden unter dem Stichwort ‚Bolzplatz‘ an den Förderverein Nierster Dorfgemeinschaft wollen wir Bänke aufstellen und dafür sorgen, dass dort auch Basket- und Volleyball gespielt werden kann“, sagt Heiner Stammen.
Öffentlicher Nahverkehr
Dieses Thema wird heftig diskutiert. Die Nierster fühlen sich ausgeschlossen. Eine Busverbindung pro Stunde reiche nicht. Hans Wilhelm Webers, Vize-Vorsitzender des Bürgervereins, zeigt auf, wie beispielsweise die Buslinien 831 und 832 über Nierst fahren könnten. Die Politiker hat er kontaktiert, er will jetzt wieder vorstellig werden, damit die Rheinbahn einbezogen wird: „Mit ein bisschen gutem Willen wäre vieles möglich.“ Barbara und Christian Thielen bemängeln vor allem die Verbindung zum „Ankerplatz“ Haus Meer: „Bahnhof, Flughafen oder Kulturstätten in der Landeshauptstadt zu erreichen, ist sehr schwierig.“
Lkw-Verkehr
Um den Lkw-Verkehrsfluss vom Krefelder Hafen über Nierst einzudämmen, kooperiert der Bürgerverein mit der Bürgerinitiative Lank-Latum. Gespräche mit der Kreisverwaltung und der Stadt hatten bislang keinen Erfolg. Deshalb werden potenzielle Aktionen vorgeschlagen. Nach Meinung von Hans Wilhelm Webers und Thomas Steinforth wäre es sinnvoll, bereits auf der Autobahn Schilder mit dem Hinweis anzubringen, wie der Krefelder Hafen zu erreichen ist. Die Navigationssysteme empfehlen meist den Weg durch die Ortschaften. Außerdem sollte der Rhein-Kreis Neuss die Beschilderung am Ortseingang ändern und deutlich machen, dass der Lkw-Verkehr nur bis Nierst frei ist. Wendemanöver schwerer Lastzüge in dem kleinen Ort würden viele Gefahren bringen, „deshalb sind enge Kontrollen unerlässlich“.
Zukunft des Nierster Bürgervereins
Der Vorstand des Vereins, der sich aus allen Nierster Bürgern zusammensetzt, besteht aus zehn Mitgliedern. Sechs von ihnen scheiden aus Altersgründen aus. „Wir möchten auch junge Menschen in unseren Reihen haben“, sagt Ilona Appel. Die Jugend in Nierst zu halten, ist auch Anliegen des Bürgervereins-Vorsitzenden Norbert Paas: „Wir müssen Wohnraum schaffen, auch für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und anderer Vereine. Aber es mangelt an Neubauflächen.“