Stadtplanung in Meerbusch Entwicklungen im Stadtteil Osterath

Osterath · Bürgermeister Christian Bommers berichtete auf Einladung des Bürgervereins Pro Osterath über anstehende Entwicklungen im Stadtteil. Etliche Projekte verzögern sich. Eine neue Kita kommt an den Giesenender Kirchweg.

Stefan Mosch und Bürgermeister Christian Bommers freuen sich auf das Parkfest.

Foto: Angelika Kirchholtes

„Quo vadis Osterath?“ war der Vortrag betitelt, den Bürgermeister Christian Bommers auf Einladung von Pro Osterath im Restaurant Rio Douro hielt. „Osterath ist der Stadtteil mit den meisten zukünftigen Entscheidungen“, sagte der Vorsitzende von Pro Osterath, Stefan Mosch, zur Begrüßung. Die Untertunnelung der Bahnstrecke, die Baugebiete Kalverdonk und Barbara-Gerretz-Schule sowie das Grundstück der ehemaligen Q1-Tankstelle seien Themen, die die Osterather intensiv verfolgen. Denn der Ort solle liebens- und lebenswert bleiben. Entgegen früherer Prognosen wachse Meerbusch, informierte Bommers: „Die Menschen kommen gerne nach Meerbusch. Das ist erstmal positiv.“

Für Osterath spreche die gute Anbindung entlang der Schiene. Der größte Zuwachs zeichne sich an der Kalverdonk ab, wobei Bommers Zweifel daran äußerte, dass wirklich 690 Wohneinheiten auf 37 Hektar entstehen werden. Der Grunderwerb, auch von Schlüsselgrundstücken, laufe schwieriger als gedacht. Dennoch sprach er sich dafür aus, den vorgesehenen Architektenwettbewerb auf der Grundlage der Bürgerbeteiligung durchzuführen, um zu verhindern, dass sich an der Kalverdonk ein Stückwerk ohne Struktur entwickele. Er habe sich gefreut, dass sich so viele Menschen an den öffentlichen Veranstaltungen beteiligt hätten. „Wir planen und bebauen dann Stück für Stück“, beruhigte das Stadtoberhaupt. Das werde Jahre dauern.

Auch im Zentrum von Osterath geht es nicht so schnell voran wie ursprünglich geplant. So werde die Feuerwehr erst umziehen können, wenn die Untertunnelung der Bahnstrecke realisiert sei. Doch derzeit ruhen die Arbeiten. „Wenn es gut läuft, wird es im Herbst endlich die notwendige Streckenpause zum Weiterbau geben“, sagte Bommers. Aber sicher sei das nicht. Es könne auch sein, dass die Arbeiten zur Untertunnelung der Gleise länger still stehen. Das neue Gerätehaus der Feuerwehr ist auf dem Ostara-Gelände schräg gegenüber des Schützenplatzes vorgesehen.

Auch das Gebäude der Barbara-Gerretz-Schule werde nicht so schnell frei wie gedacht: „Die neue Situation mit den Flüchtlingen aus der Ukraine erfordert es, dass wir das Gebäude für deren Unterbringung brauchen.“ Somit muss auch das dort gewünschte Bürgerzentrum verschoben werden. Dieses Bürgerzentrum ist einer der Punkte, die im Integrierten Handlungskonzept Osterath favorisiert sind. Allerdings erhob sich an diesem Abend Widerspruch. Ohne einen Saal für Brauchtum und Kulturveranstaltungen sei das Bürgerzentrum nur eine halbe Sache.

Fortschritte gibt es jedoch mit dem Grundstück, auf dem sich die ehemalige Q1-Tankstelle befindet. Mit dem Eigentümer Lidl sei man sich einig, dass das Grundstück leer geräumt werde. Was dann geschehe, sei noch offen, so Bommers. Die Stadt favorisiert einen neuen Lidl in Lank und nicht in Osterath, weil dort eine Unterversorgung bestehe.

Um den gesetzlichen Anspruch auf einen OGS-Platz in 2026 erfüllen zu können, laufen derzeit Planungen für den Ausbau der Grundschulen. Auch die Kita-Landschaft wird vergrößert. Zusätzlich zu dem Neubau am Schweinheimer Kirchweg soll eine neue Einrichtung am Giesenender Kirchweg gebaut werden. Gestrichen ist dagegen das Projekt Interkommunales Gewerbegebiet. Ob die Stadt selbst an der A44 Gewerbe ansiedeln werde und in welchem Umfang, sei noch nicht entschieden. Immerhin handele es sich dort um gute Ackerböden, so Bommers. Wenig Illusionen macht er sich, was den Konverter angeht. Der Antrag zur Genehmigung liegt beim Rhein-Kreis Neuss und werde wohl noch dieses Jahr positiv beschieden werden.

Zum Abschluss lud Stefan Mosch alle Bürger zum Parkfest am Sonntag, 1. Mai ein, das nun nach zwei Jahren endlich wieder einmal gefeiert werden könne.