Ab 2023 Miet-Lastenräder für Meerbusch

Meerbusch · Die Stadt will damit einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Die ersten Räder werden wohl 2023 zur Verfügung stehen.

Um mehr Lastenräder auf die Straßen zu bringen, soll es in Meerbusch bald Sharing-Stationen geben.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Das Lastenrad ist eines der Verkehrsmittel, in das viel Hoffnung gesetzt wird, wenn es darum geht, kurze Autofahrten zu vermeiden. Mit Förderprogrammen wurde in vielen Städten, auch in Meerbusch, ein Anreiz für den Kauf privater Lastenräder geboten, und die Fördersumme wurde schnell ausgeschöpft. Nun will die Stadt mehr tun: Der Ausschuss für Mobilität hat sein Okay gegeben, damit die Verwaltung ein sogenanntes Sharing-Angebot, also Lastenräder – in diesem Fall mit elektronischem Antrieb – zum kurzfristigen Mieten einrichten kann. Zunächst zwei Stationen mit jeweils zwei Rädern soll es geben, mit der Option aufzustocken, sollte das Angebot gut angenommen werden.

Im Gegensatz zur Anschaffungsförderung soll dieses Angebot auch Bürger ansprechen, denen der Eigenanteil an einem privaten Lastenrad zu hoch ist oder die keine geeigneten Stellplätze und Lademöglichkeiten zur Verfügung haben. Als Standorte der neuen Stationen sind Mehrfamilienhaussiedlungen vorgesehen, von denen aus Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten gut mit dem Fahrrad zu erreichen, aber fußläufig relativ weit entfernt sind. So hofft die Stadt, die höchste Nutzungsrate der Lastenräder zu erzielen – und entsprechend die meisten Auto-Kilometer einzusparen. Um geeignete Standorte zu finden, wurden bereits Gespräche mit den Meerbuscher Wohnungsbaugesellschaften aufgenommen, die ihre Bereitschaft signalisiert haben, Flächen für eine E-Lastenrad-Station zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung wird die Lastenräder kaufen, das operative Geschäft, das mittels App laufen soll, wird an einen Drittanbieter abgegeben. Dieser wird auch für Marketing, Stromkosten und Versicherung zuständig sein. Die Stadt verpflichtet sich, das Angebot mindestens fünf Jahre aufrecht zu erhalten.

Nun müssen Hersteller und Betreiber gefunden werden

Mit den gegebenen Fördermöglichkeiten ergeben sich für die Stadt Kosten von 5300 Euro pro Lastenrad, zusammen mit den Stationen ergibt sich eine Gesamtsumme von 39 000 Euro. Da die Vorlaufzeit für solche Aufträge etwa acht Monate beträgt, werden die E-Lastenräder in Meerbusch erst 2023 zur Verfügung stehen. Danach rechnet die Stadt mit Ausgaben von rund 8700 Euro im Jahr für den Betrieb der Stationen. Wie viel Gewinn erwirtschaftet werden kann, ist hingegen schwer vorherzusagen, weil dieser davon abhängig ist, wie gut das Angebot bei den Meerbuschern ankommt und wie intensiv die Lastenräder genutzt werden.

Nach der Freigabe der Pläne durch den Mobilitätsausschuss – das Ergebnis war einstimmig – steht nun an, einen Hersteller und Betreiber zu finden. Die Gespräche dazu sollen bald anlaufen.