Feuerwehr in Meerbusch  Jetzt ist es beschlossen: Feuerwache wird an der Moerser Straße gebaut

Büderich · Der Standort hinter der „Alten Ziegelei“ war aufgrund der zentralen Lage schon lange Favorit. Sorge machte der Knoten Haus Meer, der umgebaut werden soll. Ein Gutachten der Kommunalagentur NRW bestätigte die Wahl.  

Auf freiem Gelände hinter der Alten Ziegelei wird die neue Feuerwache gebaut, so dass es keine Konflikte zu direkten Nachbarn geben dürfte. 

Foto: Dominik Schneider/Doninik Schneider

Als die Entscheidung des Sonderausschusses für die Zukunft der Feuerwehr einstimmig ausfiel, gab es spontanen Applaus aus den Reihen der Meerbuscher Feuerwehrleute, die den Großteil der Zuschauer ausmachten. Lange hat es gedauert, aber nun steht der neue Standort der Feuerwache fest. Diese soll auf dem bisher unbebauten Gelände nördlich der alten Ziegelei entstehen, an der Moerser Straße im Norden von Büderich.

Die aktuelle Hauptwache an der Insterburger Straße in Osterath entspricht längst nicht mehr den Ansprüchen einer modernen Feuerwehr, zumal die Einsatzzahl in Meerbusch seit Jahren steigt. Ein Neubau wird daher schon lange diskutiert, erste Ideen für einen Neubau wurden 2014 geäußert. Verschiedene Alternativen sind seither abgewogen worden, ein 2021 aufgestelltes Gutachten empfahl jedoch den Platz, der nun auch ausgewählt wurde.

Von Büderich aus sind schnell
alle Stadtteile erreichbar

Der große Vorteil: Die Lage im Norden von Büderich erlaubt es den Einsatzkräften, alle Stadtteile schnell zu erreichen – in unmittelbarer Nähe befinden sich Hauptverkehrsverbindungen nach Osterath und Strümp, auch liegt die neue Wache relativ zentral im Meerbuscher Stadtgebiet, so dass alle Ziele in angemessener Zeit erreicht werden können. Dies ist vor allem tagsüber wichtig, wenn die Wachen der Freiwilligen Feuerwehr nicht oder nur schwach besetzt sind, weil die Mitglieder arbeiten, teils außerhalb von Meerbusch. Vor allem in den Stadtteilen Strümp, Bösinghoven und den Rheingemeinden wirkt sich dies ungünstig aus.

Als nächster Schritt steht nun der Grundstückserwerb an: Die Fläche, auf der die neue Feuerwache entstehen soll, befindet sich in Privatbesitz, allerdings hatte es hier bereits in der Vergangenheit Verhandlungen gegeben. Die Stadt geht davon aus, dass einer Wiederaufnahme der Verhandlungen und einem Kauf zu angemessenen Konditionen nichts im Wege steht.

Ein Problem bleibt jedoch noch: Der neue Standort der Feuerwache liegt lediglich rund 200 Meter entfernt vom Bahnübergang Haus Meer. Dort kreuzen die Moerser- und die Meerbuscher Straße die Bahntrassen, schon jetzt kommt es regelmäßig zu Wartezeiten an der Schranke. Die Rheinbahn will in den kommenden Jahren ihre Taktung auf der Strecke erhöhen, so dass häufigere und längere Wartezeiten auftreten werden. Schon jetzt gibt es zu Spitzenzeiten mehr als 20 Schrankenzeiten in der Stunde, die jeweils länger als eine Minute dauern. Zwar ist geplant, der Feuerwehr eine Zufahrt direkt zu der Schranke zu ermöglichen, also müssen die Einsatzfahrzeuge nicht so lange warten wie der Individualverkehr, dennoch gehen auch hier im Notfall wichtige Minuten verloren. Daher drängt es nach der jetzt getroffenen Entscheidung umso mehr, den Knotenpunkt Haus Meer schnell zu entschärfen. Die Stadt Meerbusch hat die Planungsarbeiten aufgenommen, mit einer Fertigstellung wird jedoch frühestens in zehn Jahren gerechnet.

„Wir werden auf jeden Fall eine Übergangszeit haben, in der die Feuerwache im Betrieb ist, der Bahnübergang aber noch nicht gelöst“, sagte Bürgermeister Christian Bommers dem Feuerwehrausschuss. Dennoch, das bestätigt auch die Feuerwehr und die Bezirksregierung als genehmigende Behörde, sei es möglich, diese Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um danach den optimalen Standort für die Feuerwache zu haben.

Kritik an der Entscheidung gab es von Seiten der politischen Parteien, auch wenn diese dem grundsätzlichen Entschluss geschlossen zustimmten. „Wir hätten uns genauere Daten vom Gutachten erwartet“, heißt es beispielsweise aus den Reihen der CDU. Die Arbeit sei mit dem gefallenen Beschluss nicht getan, man müsse sich jetzt dafür einsetzen, die Planung und Umsetzung am Knotenpunkt Haus Meer zu beschleunigen.

Joachim Quaß von den Grünen hofft derweil, die bald anlaufende Planung der Feuerwache könne sich beschleunigend auf die Arbeit am Knotenpunkt auswirken. „Die Stadt plant hier und hat ein Interesse, die Situation möglichst schnell zu lösen“, so Quaß.

Hans Werner Schoenauer von der CDU wünscht sich, dass die beiden zusammenhängenden Großprojekte nun mit Priorität angegangen werden. „Und wenn die Feuerwehr weitere kritische Punkte im Stadtgebiet ausmacht, soll sie sich melden, und wir suchen eine Lösung. Das ist im Interesse aller Bürger.“ Neben dem Grundstückserwerb soll nun im nächsten Schritt ein Fachplaner hinzugezogen werden, um grundsätzliche Fragen wie die Zu- und Abgänge des Geländes zu beantworten, bevor es dann an den konkreten Entwurf der neuen Wache geht. Ein Zeitplan, wann am neuen Standort mit dem Bau begonnen werden kann, ist zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht absehbar. 

Dennoch war die Erleichterung vor allem bei den Mitarbeitern der Meerbuscher Feuerwehr deutlich sichtbar. Denn für sie bedeutet der Entschluss, dass sie zumindest in absehbarer Zeit eine neue, moderne und vor allem günstig gelegene Wache werden beziehen können.