„Meerbusch hilft“ richtet neue Räume für die Kinderbetreuung ein

Der Verein räumte mit zahlreichen Freiwilligen und Flüchtlingen kräftig auf. Außerdem wurden Möbel aufgebaut und Kleider sortiert.

Foto: Dackweiler

„Ehrenamtlich tätig zu sein, liegt mir im Blut,“ sagt Martin Oellers und packt an. Zusammen mit dem Flüchtling Bais hebt er einen Tisch hoch und transportiert ihn in einen Kellerraum der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule, wo der Sperrmüll bis zur Abfuhr gelagert wird. „Wenn ich helfen kann, helfe ich. Das habe ich immer so gemacht,“ so der Osterather, der am Samstag mit anderen Mitgliedern des Vereins „Meerbusch hilft“ und etlichen Asylbewerbern zwei Räume zum Deutschunterricht und zur Kinderbetreuung hergerichtet hat.

Wie das frühere Stadtgärtnerhaus, das zwischen Feuerwehr und Schulgebäude hinter Buschwerk verborgen war. Oellers und Michael Henke haben mit Meysam, Soheil und Mohammadagha, Flüchtlingen, die seit einem Jahr am Neusser Feldweg wohnen, eine Schneise in das Gestrüpp geschlagen, so dass man jetzt direkt vom Schulhof zu dem Haus gelangen kann. Innen ist es von den Asylbewerbern unter Regie des Vereins frisch gestrichen worden. Nun tragen sie die Möbel hinein, die zum Teil gebraucht sind, zum Teil aus Fördermitteln des Landes NRW angeschafft wurden. „Vorsicht, hier kommt die Tafel“, ruft Oellers. Nur mit Mühe kann das sperrige Stück durch die Tür bugsiert werden.

Auch Ursula Thomas will helfen. Sie ist Nachbarin der Flüchtlinge vom Neusser Feldweg und hat dort erste Kontakte geknüpft. Quer über den Schulhof trägt sie Kinderstühle, neugierig beobachtet von etlichen Flüchtlingskindern, die fröhlich auf Bobbycars und kleinen Rädchen über den Schulhof flitzen. „Die Barbara-Gerretz-Schule ist fast komplett belegt, meist mit Familien“, erzählt Hausmeister Peter Rowlands. „Rund 70 Kinder sind dabei.“ Sie und ihre Eltern finden demnächst auch im Keller der Schule einen Raum von „Meerbusch hilft“ zum Deutschlernen und Kontakte knüpfen. Da es sich um die ehemalige Küche der OGS handelt, ist dort sogar eine Küchenzeile, so dass man auch gemeinsam kochen oder Plätzchen backen kann.

Weitere Helfer sind in der ehemaligen Post aktiv. Dort befindet sich das zentrale Lager des Vereins für Kleiderspenden, die sortiert und an die Kleiderkammern in Strümp und Büderich weitergegeben werden. Unter der Regie von Dirk Thorand sind 20 Personen damit beschäftigt, Plastikkisten zu beschriften und mit Kleidung zu befüllen. „Wir haben bisher mit Kartons gearbeitet, aber die gehen zu schnell kaputt und man kann nicht hineinsehen, was drin ist“, sagt er. Die Kisten, die von der Metro gesponsert wurden, sind stapelbar und dicht, so dass Motten keine Chance haben. „Wir freuen uns, dass wir viele hochwertige Kleidung bekommen,“ so Thorand. Auch hier helfen Flüchtlinge mit — wie Jacob, der die Gelegenheit nutzt, seine neu erworbenen Deutschkenntnisse direkt in der Praxis anzuwenden.