Brauchtum in Meerbusch Quizzer lernen Lank-Latum kennen

Meerbusch · Die Schützen laden regelmäßig zum Heimatquiz ein – und warten noch auf den ersten Sieger von außerhalb der Bruderschaft.

Der Brunnen auf dem Lanker Marktplatz symbolisiert die Heimatgeschichte – und verrät die Lösung für eine der Quiz-Fragen.

Foto: RP/Angelika Kirchholtes

Glaube, Sitte, Heimat – der Wahlspruch der Schützen bietet reichlich Stoff für ein Quiz rund um Lank-Latum. Das jedenfalls veranstaltet die St. Sebastianus-Bruderschaft von 1475 seit einigen Wochen. Erst kürzlich trafen sich knapp 40 potentielle Ratekönige.

„Und nicht alle waren Schützen“, freut sich Brudermeister Jürgen Santen auch über Gäste von außerhalb des Vereins. Denn genau das ist das Ziel: „Heimat ist so vielfältig und natürlich möchten wir auch Leute ansprechen, die bisher keinen Bezug zum Schützenwesen gehabt haben“, erklärt den Ur-Latumer.

Im „Haus Latum“, dem Ort des Geschehens, blieb nun schon zweimal kaum ein Platz frei. Weitere Auflagen sind geplant. Neben Santen ist auch die aus dem Frauenkarneval bekannte „Frau Kü“, Claudia Küppers, als Co-Moderatorin engagiert. Sie ist Schützentochter und von frühster Jugend an mit dem Bruderschaftswesen vertraut. Und so gibt Küppers dem Ganzen mit ihren Einlagen ganz eigene Impulse und bietet in der Auswertephase einen Poetry-Slam.

Die Fragen im Quiz sind ebenfalls eine Mischung, die sowohl alteingesessene und heimatverbunden Lank-Latumer als auch Neubürger fordert, aber auch jedem eine Chance lässt. Was eine „Lotumer Suure“ ist, weiß jeder, der den Lanker Marktbrunnen schon einmal aufmerksam betrachtet und dort die einstmals beliebte Latumer Sauerkirsche entdeckt hat. Spätestens nach der Auflösung ist aber auch bekannt, was das Nationaltier der Schotten (zugleich eine Hommage an die Schützengruppe der Bravehearts) ist, wie der größte Hit von Sänger Harpo heißt oder wer aktuell Trainer der 1. Herrenmannschaft beim Treudeutsch Lank ist.

Aufgelockert werden die insgesamt sieben Raterunden durch ein paar historische Informationen, etwa zu den entscheidenden Jahren 1475 (legendäre Gründung der Bruderschaft), 1608 (Überfall auf die Lanker Fronleichnamsprozession) und 1642, als hessische Truppen Lank und Latum in Schutt und Asche legten.

Nach der fünften Runde trennt sich dann die Spreu vom Weizen und einige Rateteams scheiden vor den Finaldurchgängen aus. Trotzdem fiebern alle mit den Übriggebliebenen eifrig mit. Während in den Qualifikationsrunden noch alle Teammitglieder die Quizbögen gemeinsam ausfüllen dürfen, wird es in den Finalrunden ernster. Jetzt wählen die Teams jeweils einen Vertreter aus, der dann zum Duell antritt.

Natürlich gab es beim zweiten Schützenquiz bereits einen festen Stamm an Ratern, manche Teams haben sich sogar Namen überlegt, die einen Blick auf Herkunft oder Besonderheiten zulassen. Noch stammen die meisten Teams aus den Reihen der Bruderschaft, so, dass diesmal General Frank Neukirchen und Freischar-Adjutant Frank Schmidt um die Ratekrone im Endspiel standen. „Aber wir warten auf den ersten Sieger, der nicht aus der Bruderschaft kommt“, verspricht Santen. Dem Sieger winkt übrigens ein Quizorden, den der Brudermeister höchstselbst an Ort und Stelle verleiht.

Natürlich stehen auch schon die nächsten beiden Termine fest. Am 17. April ist wieder die Gaststätte „Haus Latum“ an der Mittelstraße 51 Ort des Geschehens. Am 16. Mai wechselt das Spektakel dann nach Lank ins „Haus Baumeister“ an der Hauptstraße 32 mit einem etwas größeren Saal. Ab 19.30 Uhr wird dann wieder rund um Lank und Latum gerätselt und geraten, was das Zeug hält.