Nach Weihnachten auf dem Wertstoffhof Viele Meerbuscher schaffen jetzt Platz fürs neue Jahr
Weihnachten ist vorbei, Neujahr noch nicht da – eine ruhige Zeit, könnte man meinen. Nicht so auf dem Wertstoffhof in Strümp.
Vor dem Kassenhäuschen ist Harald Helesky im Dauereinsatz: Er weist einen Kunden nach dem anderen ein. „Zum dritten Container auf der linken Seite“, ruft er einem Mann zu, der den Wertstoffhof in Strümp mit einem vollbelandenen Kombi angesteuert hat. Es ist Michael Neeten aus Lank, der die Brückentage zwischen Weihnachten und Neujahr produktiv nutzen will: Er hat seinen Keller ausgemistet. „Da hat sich über die Jahre so einiges angesammelt“, sagt er. „Den Schrott möchte ich jetzt loswerden.“
Prompt landen einige alte Haushaltsgeräte im Container von Christoph Mehring. Er ist wie Helesky Mitarbeiter der Firma Schönmackers, die den Wertstoffhof an der Berta-Benz-Straße als Entsorgungspartner der Stadt betreibt. „Ich entferne Batterien und Akkus aus den entsorgten Geräten“, sagt der Mann in der gelben Reflektorweste, hinter dem sich ein wahrer Schrottberg türmt. Toaster, Radios, Mixer, Staubsauger – und auch mal Hörgeräte. „Die meisten Geräte, die hier entsorgt werden, funktionieren noch. Aber sie sind oft einfach zu alt, nicht mehr auf dem Stand der Technik.“ Um Weihnachten stapeln sich auch Lichterketten in seinem Container. „Lichterketten sind sehr viele dabei, teilweise auch leuchtende Rehntiere und andere Dekoartikel“, sagt er. Alle drei bis vier Wochen ist der Elektroschrott-Container voll, die Geräte werden anschließend geschreddert. Dieses Schicksal droht auch den Büchern, die Dorothee Schorer aus Lank-Latum direkt nach Weihnachten auf dem Hof abgibt.
Es sind die, die sie in den 80er Jahren für ihr Religionspädagogik-Studium gebraucht hat: „Da hänge ich nicht mehr dran.“ Warum sie die Bücher ausgerechnet „zwischen den Jahren“ entsorgt? „Das ist eine gute Zeit, um mit dem alten Jahr abzuschließen und Platz zu schaffen für das neue“, sagt sie.
Wer den Wertstoffhof ansteuert muss an Harald Helesky vorbei. Der Meerbuscher bestätigt, dass viele Kunden die ruhigen Tage nutzen, um zuhause „klar Schiff“ zu machen. „Über die Weihnachtsfeiertage staut sich viel Müll, deshalb herrscht hier viel Betrieb“, sagt er. „Im Sommer ist es meist Grünschnitt, im Winter verlagert sich alles auf Elektroschrott, Papier, Pappe und vor allem auf Glas. Zu Weihnachten wird schließlich viel getrunken.“ Für Anfang Januar rechnen die Entsorger bereits mit den ersten Weihnachtsbäumen...