Meerbuscher Sportvereine Warum Golf auch etwas für Kinder ist

Meerbusch · Der GC Meerbusch bietet als einziger Verein im Stadtgebiet das Golfspielen an – und das schon für Kinder. Was man dazu wissen muss.

Antonia Steiner aus Strümp hat früher für den GC gespielt und ist inzwischen in der Bundesliga.

Foto: RP/Christoph Baumeister

Golf kennt keine Altersgrenzen und er kann über alle Spielstärken hinweg gemeinsam ausgeübt werden. Der Sport fördert nachweislich die Konzentration, trainiert die Feinmotorik, stärkt das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz. Daher ist Golf für Kinder und Jugendliche eine interessante Alternative. Die Topstars der Szene gehören zu den bestbezahlten Sportlern der Welt. Der längste jemals gemessene Schlag von Kyle Berkshire (USA) blieb erst nach 529 Metern liegen. Mehr als 650 000 Personen sind aktuell im Deutschen Golfverband organisiert, gut zwei Millionen Menschen schwingen hierzulande regelmäßig die Schläger. Das Rheinland bietet die größte Golfplatzdichte in Europa. Die Saison geht in der Regel von April bis Oktober. Der Golfpark Meerbusch gehört zu den wenigen Anlagen, die nahezu das gesamte Jahr bespielbar sind.

Verein Während es im Umkreis von weniger als 50 Kilometern mehr als 20 Golfanlagen gibt, ist der Golfpark Meerbusch die einzige Adresse im lokalen Stadtgebiet. Die Anlage um den historischen Röttgenhof in Büderich wurde 1996 eröffnet. Der überwiegende Teil der rund 900 Mitglieder sind Freizeitsportler. „Wir haben aber auch 14 Mannschaften im Ligabetrieb und sind sehr stolz, dass unsere Jugend in der Altersklasse bis 18 Jahre bald zum zweiten Mal in Folge im Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften antritt“, sagt Präsident Lothar Schwarzlose.

Training Mehr als 100 Kinder in zwölf Trainingsgruppen werden derzeit von lizensierten Golf-Profis und -Trainern betreut. Die Übungseinheiten finden alle auf dem vereinseigenen Golfplatz statt. „Aktuell haben wir mehr Anfragen, als wir bewältigen können. Wir sind aber dabei, aus den eigenen Reihen neue Trainer auszubilden und hoffen, das Angebot in Zukunft erweitern zu können“, sagt Jugendwartin Corina Haberland. Die Kinder werden nach Alter und Spielstärke in verschiedene Gruppen eingeteilt und trainieren ein- bis zweimal die Woche beziehungsweise am Wochenende. „Je nach Talent integrieren wir die Jugendlichen in den Trainings- und Spielbetrieb der Erwachsenen. Zuletzt hatten wir eine Elfjährige, die regelmäßig unsere Ersten Damen in der Oberliga verstärkt hat“, so Haberland.

Einstieg „Golf hat sich längst zum Breitensport entwickelt“, betont Golfpark-Manager Martin Eulgem und ergänzt: „In der Corona-Zeit gehörte Golf zu den wenigen Sportarten, die man ausüben durfte. Viele haben damals ihre Vorurteile abgelegt und gemerkt, dass es für jeden – ganz gleich welchen Alters, Geschlechts und sportlichen Talents – etwas ist.“ Jeden Samstag von 10 bis 11.30 Uhr bietet der Golfpark Schnupperkurse zum Preis von 29 Euro an. Kinder und Jugendliche beginnen idealerweise ab der Einschulung mit dem Sport und vereinbaren zunächst individuell Termine mit den Trainern. Während Erwachsene zum Einstieg einen Platzreifekurs absolvieren, erhalten „Kids“ Golf-Abzeichen, die im Anschluss zum Spielen auf allen Golfanlagen in Deutschland berechtigen.

Voraussetzungen Die Herausforderungen im Golf sind im Wesentlichen koordinativer und mentaler Natur. „Es muss niemand besonders schnell, ausdauernd, groß oder stark sein“, so Eulgem. Daher finden Kinder, die in anderen Wettkampfsportarten kaum Erfolge feiern, oftmals im Golf ein Zuhause. „Die Bewegungen sind sehr komplex und daher hilft sicher ein gewisses Talent“, sagt Golfprofi Jin-Woo Park. Es komme aber darauf an, die Abläufe möglichst konstant zu wiederholen. Von daher seien zunächst keine besonderen Voraussetzungen nötig. „Am Ende ist es eine Frage der Motivation und der Trainingshäufigkeit“, so Park. Das Einzigartige am Golf ist das Handicap-System. Darüber wird jedem Spieler eine Vorgabe zugeordnet, die der persönlichen Spielstärke und der Schwierigkeit des jeweiligen Platzes entspricht. „Das Handicap gibt vor, wie viele Schläge ich mehr bzw. weniger nutzen darf als mein Gegner. Dadurch können sich auch Anfänger mit Vollprofis messen“, so Eulgem.

Beitrag Der Jahresbeitrag im Golfclub Meerbusch beträgt für Erwachsene 160 Euro, für Junioren zwischen 18 und 27 Jahren 100 Euro und für Kinder 80 Euro. Hinzu kommt eine jährliche Platznutzungsgebühr in Höhe von 95 Euro für Kinder bis 14 Jahren, 195 Euro für Jugendliche bis 17 Jahren, 390 Euro für Mitglieder zwischen 18 und 27 Jahren sowie 1945 Euro für Erwachsene. Voraussetzung für Kinder und Junioren ist, dass mindestens ein Elternteil Mitglied im Club ist. Ein kostenloses Probetraining inklusive Leihschläger ist für Kinder aller Altersklassen und Spielstärken jederzeit möglich. Anfragen über Tel. 02132 – 93 25 11 oder per E-Mail an info@golfpark-meerbusch.de.

Kosten Die Kosten für ein Equipment variieren stark nach persönlichem Anspruch. Für das Kindertraining sind zunächst nur gewöhnliche Sportklamotten notwendig. „Auf dem Platz sollten Polo-Shirts und Golfhosen oder -röcke getragen werden“, sagt Eulgem. Zu Beginn werden Leihschläger zur Verfügung gestellt. Einsteigersätze gibt es für Kinder ab 50 Euro, komplette Kindersätze ab 150 Euro. Golfschuhe, die zu Beginn noch nicht nötig sind, fangen bei 50 Euro an.