Meerbuscher kauft Haus Meer

Der Geschäftsmann Peter Soliman hat das Gelände in Büderich vom Vorbesitzer Roland Agne für eine nicht genannte Summe erworben. Die künftige Nutzung des Areals ist noch offen.

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Ein jahrzehntelanges Kapitel in der Stadtgeschichte von Meerbusch ist beendet. Haus Meer hat einen neuen Besitzer. 20 Jahre lang war das Gelände im Besitz des Kölner Unternehmers Roland Agne, der es aber weitestgehend verfallen ließ. Vor fünf Jahren hatte er dann die Idee, dort mit einer taiwanischen Investorengruppe ein Luxushotel zu bauen. Doch daraus wurde nichts. Zuletzt hatten Archäologen und Denkmalschutzexperten erklärt, dass das Gelände wegen der hochwertigen Funde im Boden gar nicht bebaut werden dürfe.

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Peter Soliman, gebürtiger Amerikaner mit Wohnsitz in Meerbusch, ist bereits Besitzer der Internationalen Schule in Neuss und der Osterather Arkaden sowie der Vikarie in dem Stadtteil. Er war schon einmal vor einigen Jahren von der Stadt gefragt worden, ob er nicht das Gelände übernehmen wolle. Und das hat er jetzt nach reiflicher Überlegung getan. Der Kaufpreis blieb offen.

Für Soliman ist dieser Kauf auch ein Bekenntnis zu seiner Wahlheimat. „Das habe ich mit viel Herzblut getan“, sagt er. Für ihn ist diese Entscheidung langfristig angedacht. Er habe noch mehr Immobilien — unter anderem in Düsseldorf —, die er alle im Bestand halte und nicht verkaufen wolle, so Soliman: „Das, was ich kaufe, halte ich auch und entwickle es weiter.“ Wie diese Entwicklung für Haus Meer aussieht, steht zurzeit noch nicht fest. Für Soliman ist klar, dass er mit allen Beteiligten reden will: mit dem Förderverein, dem Geschichtsverein, der Politik. Einen ersten Termin für ein Gespräch, bei dem er alle an einen Tisch setzen will, gibt es bereits.

Soliman möchte sich mit allen Interessenvertretern des Grundstücks „Haus Meer“ zusammen setzen und die unterschiedlichen Ideen und Ansätze diskutieren. Er ist überzeugt, dass es mit „vielen guten Zutaten“ eine für alle Meerbuscher schöne und nutzbare Lösung geben kann. Peter Soliman war schon mit einem Gärtnerteam auf dem Gelände, hat Rasen mähen und Efeu schneiden lassen. „Das wurde ja alles jahrelang nicht mehr gemacht.“ Bedauerlich findet er es, dass vor 20 Jahren vom Vor-Eigentümer alter Baumbestand gefällt worden ist.

Dass Haus Meer nun in neuen Händen ist, freut auch Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die sich erst vor kurzem zu einem langen Gespräch mit Soliman getroffen hatte. „Ich bin zuversichtlich, dass es nach mehr als 20 Jahren des Stillstandes endlich gelingt, den weiteren Verfall des Gesamtdenkmals Haus Meer zu stoppen, mit dem neuen Eigentümer ein denkmalverträgliches Konzept für die Nutzung des Areals zu erarbeiten und schrittweise umzusetzen.“

Sie habe Peter Soliman in zahlreichen Gesprächen nicht nur als ideenreichen, verlässlichen und umsetzungsstarken Investor schätzen gelernt, sondern auch als Meerbuscher Bürger, der ein persönliches Interesse an einer guten Entwicklung der Stadt habe. Nach jahrelangen ergebnislosen Diskussionen mit dem Voreigentümer biete sein Vorgehen zu einem gemeinsamen Gespräch mit vielen Beteiligten die Chance, im Konsens und mit breiter Akzeptanz das kulturhistorische Areal zu beleben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sagt Mielke-Westerlage.