Meerbuscher Kunst in der Mühle

Ab Sonntag sind unter anderem Werke von Hannes Loos, Reiner Lichtenscheidt und Werner Laumer zu sehen. Die Arbeiten stammen aus der Kurt-Sandweg-Stiftung.

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Wieder einmal präsentiert sich die „gute Stube Meerbuschs“ als perfekter Rahmen für die Präsentation außergewöhnlicher Kunst. Mit Arbeiten aus der Kurt-Sandweg-Stiftung hat die Reihe „MeerbuschKunst“ in der Teloy-Mühle in Lank-Latum fünf Künstler zu Gast, die über eine unverwechselbare Handschrift verfügen.

Foto: Ulli Dackweiler

Unter anderem sind von Kurt Sandweg (1927-2008) unterschiedlich patinierte Bronze-Skulpturen mit leicht ethnologischem Hintergrund zu sehen. Sie sind im gesamten Ausstellungsraum verteilt und unterstreichen unter anderem im Mühlenrund die Wirkung der Acrylarbeiten von Martin Goppelsröder. Der Professor für Malerei und Graphik tariert Licht und Dunkel maximal aus, bringt gedeckte Farbnuancen ins Bild und spielt jeweils mit einer auffallend lichten Stelle.

Hannes Loos (1913-1987) dagegen, auch als Porträt-Spezialist bekannt, hat Instrumentalisten während ihrer musikalischen Tätigkeit sowie ausgeformte Akte auf die Leinwand gebracht. Die Arbeiten zwischen Realismus und Abstraktion überzeugen durch intensive Spannung. Dieses Gefühl rufen die Bilder von Reiner Lichtenscheidt ebenfalls hervor. Der Maler und Graphiker arbeitet ebenfalls abstrakt und setzt unter anderem mit „gestischen Pinselhieben und kraftvollen Spachtelzügen“ Zeichen, die an Kalligraphie erinnern.

Die Malerei und Grafik von Werner Laumer ist ebenfalls abstrahiert. Allerdings kann der Meerbuscher Künstler dabei seine architektonische Ausbildung nicht verleugnen. Er lässt derart gewonnene Details in seine Arbeiten einfließen, setzt in lichten Farben unterschiedliche Elemente in Szene, baut sie teils waghalsig in die Höhe und erreicht so hohe Aufmerksamkeit.

Das Lebenswerk des 86-Jährigen ist bereits jetzt über die Kurt-Sandweg-Stiftung in sicheren Händen. Die Osterather Schweers Informationstechnologie GmbH hat die Patenschaft übernommen. „Die Kurt-Sandweg-Stiftung sorgt dafür, dass Kunst-Nachlässe nicht ‚untergehen‘“, erklärt Kurator Bernd R. Meyer. Der Meerbuscher kuratiert nicht nur Präsentationen wie die der „MeerbuschKunst“-Reihe, er hilft der Stiftung bei der Auswahl der Künstler und sorgt dafür, dass die Kunst dem Stiftungs-Grundgedanken entsprechend „für alle zugänglich“, also in Unternehmen oder Einrichtungen ihr Zuhause findet.