Zum Muttertag am 12. Mai Unvergessen: Die besten Momente als Mutter

Vier Meerbuscher Mütter erinnern sich an Erlebnisse mit ihren Kindern, die sie besonders berührt haben.

Isabelle von Rundtstedt mit ihrer „großen“ Tochter Carla.

Foto: v. Rundstedt

Isabelle von Rundstedt hat erst vor wenigen Wochen etwas erlebt, was sie sehr berührt hat. Die Kunsthistorikerin, die mit Ehemann Constantin, den Töchtern Carla (10), Antonia (9) und Louise (6) sowie den beiden Möpsen Loriot und Julchen in Büderich lebt, verbrachte aus familiären Gründen ein Wochenende in München. Sie war erst wenige Stunden von zuhause fort, als das Telefon klingelte. Carla rief an. Sie wollte nur sagen, dass sie wisse, wie sehr ihre Mutter das Töchter-Trio vermisse: „Aber ich sollte mir keine Sorgen machen – es wäre alles in bester Ordnung. Das hat mich sehr gerührt. Meine ‚große‘ Tochter hat gespürt, dass ich das brauche, dass mir das gut tut. Und es war die Bestätigung für das Vertrauen, das wir zueinander haben.“ Dabei erinnert sich Isabelle von Rundstedt auch an ihre ‚Mami‘: „Sie war immer für mich da, hat mich geliebt und unterstützt. So habe ich noch heute das Gefühl, mit einem ‚goldenen Löffel‘ ins Leben gestartet zu sein.“ Dieses Empfinden möchte sie weitergeben: „Ich wünsche mir, dass meine Töchter glücklich sind und werde ihnen genug Raum geben, um das zu machen, was sie möchten.“

Elisabeth Hackspiel-Mikosch, Professorin für Modetheorie und Modegeschichte der Akademie Mode & Design, erinnert sich an einen Liebesbrief mit gemalten Herzchen, den sie vor 16 Jahren von ihrer damals 14-jährigen Tochter Annabel als Muttertaggruß bekommen hat. Er hatte folgenden Inhalt: „Der Muttertag ist meiner Meinung nach immer eine schöne Gelegenheit, Danke zu sagen. Danke, dass du mir eine schöne und kultivierte (Amerika, Dresden) Kindheit geschenkt hast (ich sage geschenkt hast, weil ich kein Kind mehr bin und du mich ruhig in Zukunft bis 22 oder 23 Uhr rauslassen kannst, um mir eine schöne Jugend zu schenken). Danke, dass du mir schon frühzeitig beigebracht hast, wie man das Klo schrubbt (ernsthaft!). Danke, dass du mich als nachdenkliches und selbstständiges Mädchen erzogen hast (auch ernsthaft!). „Danke, dass du mich schon so oft (wenn auch nicht immer) vor Oma verteidigt hast (meistens konnte ich mich ja selbst wehren). Danke, dass du immer für mich da warst und bist, wenn auch nicht immer physisch, aber doch psychisch. Danke, dass du so bist, wie du bist! Danke, dass du meine Mutter bist! Deine dich liebende Tochter Annabel“. „Die Zeilen berühren mich noch heute“, erzählt Elisabeth Hackspiel-Mikosch.

Ekaterina Moré, Künstlerin, schätzt die Begleitung ihrer heute 21-jährigen Tochter Nina sehr: „Seit über 18 Jahren begleitet sich mich auf Ausstellungen. Berlin, Paris, Oslo, Marbella, Wien oder Künstlerreisen auf Kreuzfahrtschiffen – ich habe meine Ausstellungsorte und -termine bisher immer so gelegt, dass ich mit meiner Tochter schöne Erlebnisse haben konnte. Von klein auf ist sie für mich eine tolle Fotografin und Videoreporterin. Auch hat sie viel von den Schattenseiten des Kunstmarkts mitbekommen, Dinge, die vielen Menschen verborgen bleiben. Betrug, geplatzte Termine und viele schräge Erlebnisse. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit ihr über alles sprechen kann und sie mich immer unterstützt. Bereits mit fünf, sechs Jahren hat sie mir Modell gestanden, für meine Motive posiert. Das war sehr süß. Strohhalme und Kugelschreiber dienten als elegante Zigarettenspitze und Apfelsaft im Glas als Whiskeyersatz. So ranken sich rund um einige meiner Motive lustige Entstehungsgeschichten.“

Ulla Bundrock-Muhs, Geschäftsführerin Querkopf Akademie und Expertin für Jugendangelegenheiten, erzählt, unter welchen Umständen, der Vierbeiner Grizzly in die Familie gekommen ist. Ihre damals achtjährige Tochter wünschte sich fünf Jahre lang zu allen Gelegenheiten einen Hund – „sonst nichts“. In der Regel sehr umgänglich, bestand sie radikal darauf. „Natürlich führte ich alle Gegen-Argumente ins Feld, vergeblich. Als sie zwölf Jahre wurde, fuhren wir zu meiner Freundin in die Eifel, deren Wolfspitzpärchen Junge bekommen hatte“, erinnert sie sich. Sie war willensstark und sah kein Problem, mit ihren Kindern die niedlichen Welpen zu besuchen: „Aber wir lernten Grizzly kennen, ein kleines Wollknäuel, das nicht mehr von der Seite meiner Tochter wich. Acht Wochen später haben wir ihn abgeholt, jetzt ist er gerade 13 Jahre alt geworden, und es ist noch kein Tag vergangen, an dem meine Tochter nicht mit ihm spazieren gegangen wäre. Grizzly ist Teil unserer Familie geworden, spiegelt unser Verhalten wider, muntert uns auf und ist jeden Tag aufs Neue eine Bereicherung für alle: „Heute bin ich meiner Tochter für ihre Hartnäckigkeit sehr dankbar. Ohne sie hätte unsere Familie dieses Geschenk nicht bekommen.“