Jugend in Meerbusch Renovierte Katakombe zieht mehr Jugendliche an

Osterath · Die Evangelische Kirchengemeinde plant auch in Büderich ein Angebot der offenen Jugendarbeit.

Jugendreferentin Kathrin Zawiasa (Mitte) wird in der Katakombe von jungen Erwachsenen unterstützt, die sich als Teamer ehrenamtlich engagieren.

Foto: Anne Orthen

Noch vor einigen Jahren fühlte man sich im Jugendzentrum Katakombe in die 80er Jahre zurück versetzt. Der Kellerraum im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde in Osterath benötigte eine Auffrischung und Erneuerung. Mittlerweile sehen die Räume hell und freundlich aus, Sofas laden zum gemütlichen Beisammensein ein.

Die rund 4700 Euro für die neue Ausstattung samt dem Aufbau einer neuen Technik-Ecke hatte der Jugendhilfeausschuss zur Hälfte als Förderung übernommen. Wie sich das Angebot der Katakombe und die Resonanz der Jugendlichen seither entwickelt hat, berichtete Kathrin Zawiasa nun den Mitgliedern im Jugendhilfeausschuss.

Dienstags bis freitags steht die Katakombe an der Alte Poststraße 15 den Jugendlichen nachmittags bis 20 Uhr zur Verfügung. Sie können sich dort treffen und austauschen. Dort sind alle möglichen Arten von Spielen vorhanden – Kicker, Billard und Air Hockey bis hin zu klassischen Brettspielen. Zur Verfügung stehen ihnen außerdem ein PC und eine Nintendo Switch. Unterstützt wird Kathrin Zawiasa von jungen Erwachsenen, die als Teamer ehrenamtlich engagiert sind. Einmal in der Woche treffen sie sich für zur Alltagsplanung. Welcher Film wird beim Kinoabend gezeigt? Welche Gerichte stehen beim Kochen oder Backen an?

Partizipation ist in der Katakombe wichtig. „Viel wird nur von Jugendlichen geplant“, erklärt Kathrin Zawiasa und erklärte auf Nachfrage von FDP-Fraktionschef Ralph Jörgens, dass etwa 40 Jugendliche pro Woche das Angebot der Katakombe wahrnähmen. Dies seien doppelt so viele wie noch 2019 vor der Renovierung. „Ich bin optimistisch, dass die Zahl weiter steigt“, erklärte Kathrin Zawiasa. Damals seien ausschließlich Jungen gekommen, mittlerweile sind ein Viertel der Besucher Mädchen. Das Alter der Jugendlichen liege zwischen 13 bis 18 Jahren.

Hans Günther Fokken von der SPD wollte wissen, ob durch die Fusion der Kirchengemeinde Büderich und Osterath, das Konzept des Jugendzentrums nun auch in Büderich etabliert werden solle. Kathrin Zawiasa erklärte, dass aufgrund fehlender Fachkräfte in Büderich bisher keine offene Jugendarbeit stattfand. Zudem sei das Konzept der Katakombe nicht eins zu eins auf Büderich übertragbar, da es dort an Räumen für ein offenes-Tür-Konzept mangele. Dort seien gezielte Angebote wie im Café „Leib und Seele“ geplant, doch zur Umsetzung sei eine zusätzliche Stelle nötig.

Die Ausschussvorsitzende Petra Schoppe von der CDU erklärte, für ein Angebot der offenen Jugendarbeit in Büderich liege ein Antrag der Kirchengemeinde vor, über den der Jugendhilfeausschuss beraten und entscheiden werde.

(stz)