Kunst in Meerbusch Kunst: Will Brülls Tor sucht eine neue Heimat

Osterath · Das Werk des Meerbuscher Künstlers hat früher den Eingang zum Skulpturenhof markiert.

Konrad Mönter sucht einen neuen Besitzer für die Tor-Skulptur.

Foto: RP/Dominik Schneider

(dsch) Noch immer stehen zahllose Kunstwerke in den Räumen des früheren Osterather Galeristen Konrad Mönter. 2019 hat Mönter seine Galerie und Buchhandlung nach über 35 Jahren geschlossen, die Häuser neben der Osterather Kirche verkauft. Dort steht noch ein Stück Kunst, welches das Bild der Anlage in der Mönter-Ära geprägt hat und nun einen neuen Ort sucht, um zu wirken. Es handelt sich um das frühere Eingangstor zum Skulpturenhof; eine Arbeit des berühmten Künstlers Will Brüll, der seinen Lebensmittelpunkt nur wenige Gehminuten entfernt in der alten Osterather Windmühle hatte.

„Es handelt sich nicht einfach um ein Tor, sondern um ein funktionales Kunstwerk, das einen eigenständigen künstlerischen Wert darstellt“, betont Mönter. Früher hat die Stahlskulptur mit den scheinbar im Gerüst schwebenden, glänzenden Platten den Zugang zu Mönter Galerie markiert, somit war schon der Eingang zu seiner Sammlung Kunst. Heute erfüllt es diese Funktion nicht mehr. Mönter hat das Grundstück verkauft, der neue Eigentümer den Hof mit einem blickdichten Holztor verstehen. Das alte Tor, die Skulptur von Will Brüll, steht nun daneben, an einer Häuserwand hinter einer Sitzbank. „Das Kunstwerk habe ich damals nicht mit verkauft“, berichtet Mönter. Er wünscht sich nun, dass das Werk des berühmten Bildhauers einen neuen Platz findet, um zu wirken.

Rund vier Meter ist das Tor breit, 1,80 Meter hoch, zwischen den Stäben hat Brüll rund 30 Platten verschiedener Größe aus rostfreiem Edelstahl installiert. Auf der Rückseite des Entwurfes hat Brüll für den „hochverehrten Kunstfreund“ Mönter eine Widmung hinterlassen.

Will Brüll, 2019 in Osterath verstorben, gehört zu den großen Namen der Meerbuscher Kunstwelt. Viele seiner Werke sind im öffentlichen Raum ausgestellt, andere befinden sich noch heute in der Mühle am Ortseingang, in der er über Jahre gelebt und gearbeitet hat. Aktuell planen die Stadtpolitik und eine von Brüll ins Leben gerufen Stiftung, wie das Gebäude und die Werke der Öffentlichkeit und der Meerbuscher Kunst-Szene zugänglich gemacht werden können.

Auch Konrad Mönter wünscht sich, dass die Tor-Skulptur wieder öffentlich wirken kann. „Es könnte beispielsweise in die Mühlen-Anlage integriert werden“, so Mönter. „Oder einen anderen Ort finden, wo sich Kunstfreunde daran erfreuen können – egal ob es dort als Tor oder als eigenständige Skulptur wirken kann.“

Mönter würde sich über Ideen zu einem neuen Standort für das Werk freuen. Tagsüber ist er meist in seiner Galerie an der Hochstraße 19 in Osterath anzutreffen. Eine Ansicht und weitere Informationen zum Kunstwerk gibt es auf der Website der Stadt Meerbusch unter www.meerbusch.de unter der Kategorie „Kunst im öffentlichen Raum“. Mönter ist zudem per E-Mail erreichbar