Serie Meerbuscher Wirtschaft Musikschule zieht aufs Areal Böhler
Bisher unterrichtete Martin Gahler Schüler am Schlagzeug. Jetzt erweiterte er sein Angebot und suchte nach einem neuen Domizil. Mit Erfolg.
Für Martin Gahler bricht gerade eine spannende Zeit an. Vor einigen Wochen hieß er seine ersten Schüler in den neuen Räumen seiner Musikschule auf dem Areal Böhler willkommen. Damit erfüllt er sich einen seiner großen Lebenswünsche. „Eine Musikschule, in der verschiedene Instrumente unterrichtet werden, war immer mein Traum“, erzählt er.
Seit 1999 gibt der 38-Jährige in seiner Drumschool an der Krefelder Straße in Düsseldorf-Heerdt ausschließlich Schlagzeugkurse. Vor fünf Jahren begann er, intensiv für sich zu werben. Seitdem ist die Anzahl der Schüler stetig angestiegen. „Zurzeit habe ich 70 bis 80 Schüler. Damit war jeder Platz belegt und der Wunsch nach größeren Räumlichkeiten wuchs“, so Gahler.
Also machte er sich auf dem Areal Böhler auf die Suche, denn dort hat der Musiker schon seit 15 Jahren seinen Proberaum. „Hier läuft alles sehr entspannt ab und ich kannte schon alles. Also schien mir das ein passender Ort zu sein. Es ist schwer, einen Platz zu finden, wo man laut sein darf und selbst nicht gestört wird.“
Jetzt hat er fünf helle Unterrichtsräume und einen großzügigen Empfangsbereich. Der Raum für den Schlagzeugunterricht war als Erstes fertig. Große Teppiche schlucken die Geräusche. An den schallgeschützten Wänden hängen zusätzliche selbst konstruierte Schallschützer. An den Schlagzeugen hängen verkabelte Kopfhörer, die die Ohren der Schüler schützen. Gleichzeitig können die Spieler sich aber auch über die Kopfhörer hören. In den anderen Räumen wird es Klavier-, Gitarren-, Bass- und Gesangsunterricht geben. „Das sind die gängigsten Instrumente“, so der 38-Jährige. „Bei Bedarf würde ich aber auch gerne noch andere Instrumente aufnehmen. Saxofon wäre schön.“
Da es in der Musikschule jetzt nicht mehr nur Schlagzeugunterricht gibt, hat Gahler den Namen seiner Schule von Drumschool zu Music School geändert. Unterstützt wird er von sieben Dozenten, die alle ihr Instrument studiert haben. „Ich würde mir nicht zutrauen, andere Instrumente als das Schlagzeug zu unterrichten“, sagt er.
Er selber durfte, nachdem er seine Eltern lange genug genervt hatte, mit 16 Jahren mit dem Schlagzeugspielen anfangen. Anschließend ging es mit seinem Bruder direkt in die Schulband. An der Folkwang Hochschule in Essen hat der 38-Jährige das Musikstudium im Fach Schlagzeug abgeschlossen. Parallel dazu spielte er in Bands und gab Unterricht. Durch seine Erfahrungen an anderen Musikschulen, weiß Gahler, was für ihn und seine Schule wichtig ist. „Ich möchte hier ein gutes Arbeitsklima haben. Die Dozenten sollen sich wohlfühlen, denn wenn sie happy sind, sind auch die Schüler glücklich. Der persönliche Kontakt untereinander ist mir sehr wichtig. Die Dozenten sollen individuell auf die Schüler eingehen, zum Beispiel, wenn jemand nicht nach Noten spielen will.“
Die meisten Schüler, sowohl Kinder als auch Erwachsene, nehmen Einzelstunden. Aber auch Kleingruppenunterricht für zwei oder drei Schüler ist möglich. Die Stunden dauern 30, 45 oder 60 Minuten. Bezahlt wird monatlich oder über Fünfer- oder Zehner-Karten. Bisher ist die Schule von Montag bis Freitag geöffnet, der Samstag soll dazukommen. In Planung ist auch ein Bandunterricht. „Oft kommen Eltern und sagen, ihre Kinder hätten viel Spaß im Unterricht, würden aber gerne in einer Band spielen“, erzählt Gahler. Dadurch, dass an der Music School jetzt die klassischen Band-Instrumente unterrichtet werden, bietet der 38-Jährige die besten Voraussetzungen für eine Vernetzung. Da passt es auch, dass Bands seine Räume abends für Proben anmieten können.
Auch musikalische Früherziehung wird die Schule anbieten. „Dort können die Kinder spielerisch ausprobieren, wohin es gehen soll. Musik ist wichtig für Kinder. Studien haben ergeben, dass Kinder, die ein Instrument lernen, sich in der Schule besser konzentrieren können. Es gibt Ärzte, die Kindern das Schlagzeugspielen verschreiben.“ Gerade beim Schlagzeug seien die Erfolgserlebnisse groß. Schon nach einer Stunde sei es möglich, einen Song locker mitzuspielen, so der Musiklehrer. Und da das Schlagzeugspielen auch außerhalb des Unterrichts geübt werden muss, verleiht Gahler Instrumente.
Vor Konkurrenz fürchtet sich Gahler nicht. „Der Markt ist groß genug, es gibt eine riesige Nachfrage. Viele öffentliche Musikschulen haben Wartelisten und es wurde schon angedacht, private Musikschulen mehr zu fördern.“ Auch bei der Music School gibt es eine Warteliste. Viele Interessenten sind durch öffentliche Auftritte der Drumschool auf sie aufmerksam geworden. „Für die Schüler sind solche Vorspiele wichtig. Es motiviert sie, zu zeigen, was sie können.“