Osterather Parade mit historischen Gestalten

König Stefan I. hatte unter anderem die Frei-Husaren von Glasenapp aus Holland eingeladen.

Der Osterather König Stefan I. Mosch hat seinem Volk gestern bei der großen Schützenparade so einiges geboten. Nicht nur die bunten Osterather Uniformen waren auf dem Paradeplatz vor der prächtigen Burg am Alten Rathaus zu sehen, seine Roten Friderizianer hatten noch Freunde aus dem 18. Jahrhundert dabei. Aus dem niederländischen Tegelen waren etwa die Frei-Husaren von Glasenapp in ihren historisch exakten Uniformen angerückt. Die verwegenen Gestalten, deren originale Vorbilder 1757 ebenfalls an der Schlacht bei Krefeld teilgenommen und damit auch Osterath gesehen haben, wurden von ihrem Schirmherrn, dem niederländischen Generalmajor a.D., Leen Noordzij, begleitet. Der alte Recke wird noch mit Exzellenz angeredet und grüßte mit den Frei-Husaren stramm in Richtung Königshaus.

Foto: Ulli Dackweiler

Insgesamt sind zur gestrigen Parade 1100 Schützen und Musiker mit 85 Pferden am Hofstaat vorübergezogen. Als die Kompanie Bovert vorüberzog, standen Minister Christoph Schmitz Tränen in den Augen und König Stefan I. tat am Ende gar der Arm vom Grüßen weh. Das konnte Jörg Westerling ungewollt nachvollziehen. Der Minister hatte sich zuvor mit heißem Wasser verbrüht, hielt aber trotz Schmerzen durch.

Neben dem Königshaus standen auch zwei altgediente Schützen im Mittelpunkt. Am Samstag wurde Willi Cuypers in der Kutsche bejubelt. Der Hauptmann aus der Kompanie Heide feierte seinen 80. Geburtstag und durfte sich vor der Parade über ein Geburtstagsständchen der Besucher freuen. Und schon beim Festauftakt am Freitag verlieh König Stefan I. Mosch im Altenheim vor 150 Bewohnern den Königsorden an Dieter Lippert, der seit einiger Zeit hier wohnt. Die Roten Husaren schenkten Mosch ein maßstabsgetreues Modell der Königsburg am Alten Rathaus.

Auch im Festzelt durften sich verdiente Schützen über Auszeichnungen freuen. Der ehemalige Löschzugführer Heinz-Robert Schramm und Herbert Küpper von der Wachkompanie, den Roten Husaren, konnten sich über den Regimentsorden in Gold freuen. Der neue Kommandeur des Bataillons „Die Landsknechte“, Robert Paas, wurde außerdem zum Major befördert.

Eine besondere Ehrung erfuhr mit Jan Hirsch auch ein sehr junger Schütze. Der 17-Jährige ist Bezirks- und Diözesanprinz des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und erhielt aus der Hand von Bezirksjungschützenmeisterin Simone Lier gestern beim Regimentsfrühschoppen den Bezirksprinzenorden überreicht. Diesen nahm er stolz in Empfang.

Mit den Abendveranstaltungen zeigte sich Christian Bommers als Präsident des Heimat- und Schützenbundes ebenfalls sehr zufrieden. Besonders als „Querbeet“ mit 20 Musikern am Samstagabend einen 45-minütigen Überraschungsauftritt hatte, „rockte“ nicht nur der König mit.

Gute Beobachter konnten übrigens bei den Zelteinzügen festestellen, dass anerkennende Blicke den neuen Schießstand rechts vom Zelt zur Kenntnis nahmen. Diesen hatten die Schützen mit viel Eigenleistung errichtet. Viele überlegten sicher schon, wer am heutigen Nachmittag hier als erster seinen Königsschuss machen wird. Gegen 17 Uhr werden Ergebnisse erwartet. Das Vogelschießen selbst beginnt bereits um 13 Uhr.