Osterather Schützen bauen neuen Festplatz in Eigenregie

Geld für die Anlage kommt größtenteils von Sponsoren. Die Stadt trägt nur einen kleinen Teil zu den Kosten bei. Bis Ende Juli soll die Fläche, die auch einen neuen Schießstand erhält, fertig sein.

Foto: Ulli Dackweiler

Das Stadtbild verschönern, ohne die Stadtkasse zu belasten — die Osterather Schützen gehen mit gutem Beispiel voran: Seit Anfang Mai laufen die Arbeiten für den Festplatz, auf dem in den nächsten Jahrzehnten das Schützenfest gefeiert werden soll. Unter anderem wird ein 600 Quadratmeter großer Teil des Dr.-Hans-Lampenscherf-Platzes gepflastert, außerdem wird ein neuer Schießstand gebaut. 80 000 Euro würde allein die Pflasterung kosten, wenn die Arbeiten von öffentlicher Hand ausgeführt würden, schätzt Martin Sassen vom Heimat- und Schützenbund Osterath 1955. Durch die hohe Eigenleistung — den Osterather Schützen gehören viele Handwerker an, die auch Material stellen können — würden nur die Materialkosten finanziert werden müssen. Nur einen Teil der Materialkosten trägt dabei die Stadt Meerbusch, der Rest wird über Sponsoren getragen.

Für Stadt und Schützen handelt es sich laut Frank von Ameln, zweiter Geschäftsführer im Verein, um eine „Win-Win-Situation“ — die Schützen pflastern auch einen Weg, der zur Sportanlage führt. Die Oberbauleitung hat die Stadt. „Wir stehen in engem Dialog, der Kontakt klappt hervorragend“, sagt Martin Sassen. Ende Juli soll der Platz fertig sein, immer am Wochenende wird gearbeitet.

Mit der neuen Platzgestaltung wird das viertägige Schützenfest vom 16. September bis 19. September 2016 noch attraktiver: Die Besucher können den Wettkampf an der Vogelstange am Schützenfestmontag jetzt direkt vom Festplatz aus beobachten. Die Schießanlage steht direkt neben dem Festzelt.

Die Sanierungsmaßnahmen auf dem Platz waren nötig. „Der alte Schießstand aus dem Jahr 1981 im Süden des Platzes war nicht mehr aufrecht zu erhalten“, sagt Ralf Platen, zweiter Schießmeister bei den Schützen. „Wir haben erst noch versucht, ihn herunterzuholen und neu zu verzinken. Schnell zeigte sich aber, dass sich das nicht lohnt.“ Also wurde eine neue Schießanlage gebaut, die vor der Fertigstellung steht. Geschossen wird jetzt in östliche Richtung zum Sportplatz der Schule. „Diese Variante hat erhebliche Vorteile“, sagt Platen. Sport würde während des Schießens selbstverständlich nicht betrieben. Da die Sportanlage abgeschlossen werden kann, gebe es hinten einen großen gesicherten Bereich während des Schießens.

Schon jetzt sind Teile des Festplatzes mit Schotter versehen. Auch das hatten die Schützen in Eigenleistung unternommen, damit die Fahrgeschäfte bei der Kirmes in einem trockenen Bereich stehen. Auch im Nordwesten des Platzes gibt es eine geschotterte Wegeverbindung. „Damit der Wirt von hinten das Zelt erreicht“, sagt Sassen. 2200 Sitzplätze hat das Zelt.

Direkt neben dem Schützenplatz ist auf dem Ostara-Gelände ein neues Baugebiet entstanden. Die ersten Bewohner sind bereits eingezogen. Die Schützen zeigen sich zuversichtlich, dass auch die neuen Nachbarn das Fest annehmen. Im Vorfeld sollen dort Freikarten verteilt werden. Mitfeiern sei erwünscht, sagt Martin Sassen.