Politiker befassen sich mit der Idee der Taschengeldbörse
Das Konzept der gegenseitigen Hilfe von Jung und Alt wird bereits in zahlreichen Städten erfolgreich umgesetzt.
Städte wie Solingen, Viersen, Grevenbroich oder Hilden haben bereits eine Taschengeldbörse. Auch für Meerbusch wäre es eine sinnvolle Idee. Führende Fraktionsvertreter von CDU, SPD und Grüne stehen der Sache nicht abgeneigt gegenüber. Die Idee ist einfach: Jugendliche helfen Senioren. 14- bis 18-Jährige erledigen für Ältere Arbeiten im Garten oder im Haushalt, gehen einkaufen oder führen den Hund aus. Dafür erhalten die jungen Leute einen Stundenlohn von mindestens fünf Euro. Die jeweilige Kommune schafft eine Plattform, bei der sich beide Seiten melden können: die Taschengeldbörse. Koordiniert wird sie im Alltag von sozialen Einrichtungen — in Solingen und Hilden ist es die Awo, in Viersen der Caritasverband, in Grevenbroich der katholische Jugendtreff St. Josef.
Der Einsatz der jungen Leute soll auf maximal zwei Stunden pro Tag beziehungsweise zehn Stunden pro Woche begrenzt sein. „Das Konzept hat einen gewissen Charme“, sagt Meerbuschs SPD-Fraktionschefin Nicole Niederdellmann-Siemes. Einen Gewinn hätten damit sowohl Jüngere als auch Ältere. Jugendliche hätten die Möglichkeit frühzeitig zu lernen, dass sie etwas fürs Geld tun müssten. Im Gegenzug profitierten Senioren von dem Engagement der jungen Leute. „Gefördert wird über die gegenseitige Hilfe hinaus auch das Verständnis der Generationen untereinander“, betont Niederdellmann-Siemes.
Sie will das Thema Taschengeldbörse in einer der nächsten Fraktionssitzungen zur Sprache bringen. Sollte dort das Konzept auf positive Resonanz stoßen, könnte sich Niederdellmann-Siemes grundsätzlich vorstellen, dass die SPD einen Antrag auf Einführung der Taschengeldbörse in den Stadtrat einbringt.
Auch CDU-Fraktionschef Werner Damblon hält das Konzept für „überlegenswert“. Bislang sei auf Fraktionsebene das Thema Taschengeldbörse noch nicht thematisiert worden. Ähnlich äußert sich Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters. Er selbst finde die Idee „nicht schlecht“. Allerdings wisse er nicht, wie seine Fraktionskollegen darüber denken.