Freizeit in Meerbusch „Rheinische Erlebnisradwoche“ im August

Meerbusch · Auf einer der Strecken bei der Niederrheinischen Raderlebniswoche können Hobbyradler Meerbusch, die Stadt im Grünen, kennenlernen.

Auch über den Rheindeich führt die Route.

Foto: Angelika Kirchholtes

(kir) Auf 43 Kilometern können Radfahrer rund um und durch Meerbusch ihre Stadt kennenlernen. „Stadt-Land-Fluss“ heißt eine der Routen, die Meerbusch als Route Nr. 94 bei der „Niederrheinischen Raderlebniswoche“ eingereicht hat. Viele Menschen werden ihn vermisst haben, den Niederrheinischen Radwandertag, der seit vielen Jahren Anfang Juli mit schönen Routen am Niederrhein die Menschen ins Grüne lockte. Doch wegen der Corona-Pandemie fiel das Event im vergangenen Jahr aus. Das sollte in diesem Jahr nicht passieren und daher gibt es nun als Alternative die „Rheinische Raderlebniswoche“ mit dem Motto „Stadt.Land.Fluss“. Die namengebende Route stammt aus Meerbusch. Dieser Routentipp zeigt nahezu alle Gesichter der Stadt: Von historischen Ortskernen geht es durch die Meerbuscher Feldflur, von grünen Rheinauen führt der Weg entlang bedeutender Denkmäler und der Kunst im öffentlichen Raum.

Wir haben sie vorgefahren und stellen die Highlights vor. Aber natürlich wird jeder Radfahrer eigene Schwerpunkte setzen und persönliche Eindrücke von der Tour mitnehmen. Da es sich um eine Rundtour handelt, kann man in jedem Ortsteil starten. Wir steigen in Osterath auf dem Kirchplatz aufs Rad. Doch halt. Während der Raderlebniswoche kann man dort ein sogenanntes „Schlüsselwort“ finden, das zur Teilnahme an einer Tombola berechtigt. Also sollte man zunächst einen Blick über die Kirche St. Nikolaus mit der interessanten Kreisbogenuhr und dem davor stehenden Brunnen werfen. Über den Bommershöfer und Schweinheimer Weg geht es dann ins Grüne.

Es lohnt sich auch ein Stopp
an der kleinen Kapelle

Wer genau hinschaut, kann ein kleines historisches Backhaus am Wegesrand entdecken. Über den Meyersweg in Görgesheide geht es Richtung Bösinghoven. Links der Strecke grast ganz friedlich eine Alpakaherde. Auf den Feldern wird bereits das Getreide geerntet. Unter der A 57 hindurch geht es weiter nach Ossum. Dort lohnt ein Stopp an der kleinen Kapelle, die wahrscheinlich das älteste Kirchengebäude im Kreis Neuss ist. Von dort geht es quer durch den Herrenbusch. Dies ist im Rhein-Kreis-Neuss einer der größten Altwaldbestände, dessen Entstehung auf die Eis- und Nacheiszeit zurückgeht. Laubbäume spenden Schatten, ehe wir nach Lank-Latum zum Lanker See kommen. An der neuen viel diskutierten Brücke vorbei fahren wir Richtung Pappelallee, der wir bis zum Lanker Marktplatz folgen. Wer sich etwas erfrischen will, findet dort viele Gelegenheiten: am Marktbrunnen plätschert das Wasser, eine Eisdiele bietet viele Sorten im Hörnchen oder Becher an oder man lässt sich für ein kühles Bier oder ein Glas Weißwein in einem der Lokale nieder. Ortsauswärts nehmen wir die Nierster Straße, am Kreisverkehr geht es links an der Forstenberghalle vorbei ins offene Feld Richtung Nierst. Über die Werthallee, wo der historische Werthof, ein Lehen von Kloster Meer, liegt, erreichen wir den Rheindeich, dem wir nach Süden folgen. In Langst-Kierst kann man gut eine Pause am Fähranleger machen und die Silhouette von Kaiserswerth betrachten. Oder man lässt es sich an der Strandoase des Campingplatzes gutgehen. Dann aber weiter unter der Flughafenbrücke hindurch, dann rechts halten und dann links, bis wir in Büderich das historische Gelände Haus Meer erreichen. Dort stand einst ein Prämonstratenserkloster, später ein Schloss mit englischem Garten, den Joseph Clemens Weyhe schuf. Leider ist das Gelände nur an ausgewählten Tagen zu besichtigen. Von dort zwischen Büdericher Friedhof und Kleingartenanlage hindurch kommen wir zur Dorfstraße, der wir Richtung Zentrum folgen. Ein Stopp am Alten Kirchturm mit dem Beuys-Mahnmal für die Toten der Weltkriege ist dort zu empfehlen. Parallel zur Hauptstraße fahren wir Richtung Süden, bis wir über die Römerstraße zur Niederdonker Straße kommen.

Die Niederdonker Kapelle „Maria in der Not“ und der Dyckhoff, eine ehemalige Niederungsburg vom Typ einer Motte, sind einen Besuch wert. Rund um den Hülsenbusch, den wir durchqueren, genießen wir das Grün der Natur. Weitere Stationen: Necklenbroich, am Golfplatz entlang und hinein in den Meerbusch mit seinem ökologisch wertvollem Bruchwald. Über die Broicher Seite und einem weiteren Abstecher ins Feld geht es über den Ingerweg zurück.