Richtfest mit Rettungsschirm
Heinzelmännchen stellen Rosenmontagswagen vor.
Büderich. Wer hätte das gedacht: Ein Lippenbekenntnis zu „unserem leckeren Kölsch“ entfuhr ausgerechnet dem Düsseldorfer Karnevalsprinzen Carsten I. bei den Büdericher Heinzelmännchen. Anlass für diesen Fauxpas war der Mottowagen „Altbier-Rettungsschirm“ der Büdericher Heinzelmännchen, der am Samstag in der Selders-Halle dem jecken Volk vorgestellt wurde.
Ehrensache, dass auch Prinz Carsten mit Venetia Ursula zur Stelle waren, um mit der 65 Jahre alten Traditionsgesellschaft zu feiern. Als Seine Tollität Carsten I. nach lobenden Worten über den Prunkwagen mit etlichen, eindeutig altbierbraun gefärbten, schäumenden Bierchen sein Bekenntnis zum gelben Gerstensaft aus der Domstadt ablieferte, fiel ihm zunächst nichts auf. Nur das Raunen in der gut gefüllten Wagenbauhalle ließ ihn stutzen — und erschrecken, als ihm dämmerte, was er da gerade gesagt hatte. Natürlich habe er gemeint, dass man sich dank Rettungsschirm um das heimische Alt während der tollen Tage nicht sorgen müsse! Diese eilige Korrektur wurde gleich viel wohlwollender aufgenommen. Der Versprecher war schnell verziehen: Heinzelmännchen sind nicht nachtragend.
Vielleicht war es aber auch die gelbe Grundfarbe des in 300 Arbeitsstunden aus 240 Metern Dachlatten und reichlich Pappmaché und Farbe gestalteten Kolosses, die den Prinzen irritiert hatte. Bei der Sekttaufe hatte schon Präsident Bernd Schumacher-Adams gestutzt: „Ich bin zwar Urologe, aber mit meinem Beruf hat die Grundfarbe nichts zu tun!“ Besonders geehrt wurden die Hauptverantwortlichen für den auf „Giwomi“ getauften Wagen mit der Zochnummer 45: Gisela Machner, Wolfgang Hesseling und Mike Machner.
Unter den zahlreichen Gästen befanden sich übrigens nicht nur Büdericher und Meerbuscher, sondern auch die Freunde von der Narrenkap Velp aus den Niederlanden, Stimmungssänger Michael Hermes mit seinem Lied zum Düsseldorfer Motto „Och dat noch“.