RWE: Strompreis steigt ab April

Konzern kündigt Erhöhung von 1,55 Cent mehr für die Kilowattstunde an.

Rhein-Kreis Neuss. Nachdem sich die Einkaufskosten an der Strombörse in Leipzig im Sommer auf einem Allzeithoch befunden haben, danach allerdings absackten, bleiben auch RWE-Kunden nicht von einer Strompreiserhöhung verschont. "Zwischen Januar 2008 und März 2009 sind die Preise konstant geblieben, zum 1.April wird nun eine Anhebung notwendig", erklärte gestern Michael Stangel, Leiter der Niederlassung Düren der RWE Rhein-Ruhr, beim Jahresgespräch in Neuss.

Vom 1.April an müssen brutto 1,55 Cent mehr für die Kilowattstunde bezahlt werden. Das entspricht einer Preissteigerung von 6,8 Prozent. Für einen typischen Haushaltskunden bedeutet dies eine durchschnittliche Mehrbelastung von monatlich 4,51 Euro. Stangel begründet die Erhöhung mit den drastisch gestiegenen Preisen auf dem Markt. Da RWE den Strom in der Regel ein Jahr im voraus an der Börse einkaufe, sei eine Erhöhung nicht zu vermeiden. Stangel nannte die Anhebung für die Kunden von RWE Rhein-Ruhr dennoch moderat, zumal der Konzern für den Rest des Jahres Preisstabilität zusichert.

Eine Preisgarantie will RWE auch jenen Kunden versprechen, die sich für den neuen Öko-Tarif "Pro-Klima" entscheiden. Verbraucher beziehen damit drei Jahre lang Co2-freien Strom. 84000 Kunden im Rhein-Ruhr-Netzservice haben den Tarif laut RWE schon in Anspruch genommen. Das Treuestrom-Angebot (RWE Rhein-Ruhr: 250 000 Kunden), das RWE seit 2007 im Portfolio hat, habe sich schon bewährt, sagt Stangel. Während 2007 viele Kunden RWE den Rücken kehrten, habe der Konzern in der zweiten Jahreshälfte 2008 deutschlandweit wieder 80 000 Verbraucher gewonnen.

Im vergangenen Jahr hat RWE Rhein-Ruhr etwa 600 Millionen Euro in sein Stromnetz investiert. In diesem Jahr werden für den Ausbau und die Instandhaltung der Netze im Bereich des Regionalzentrums Neuss (RZ) rund 48Millionen Euro angelegt, berichtet dessen Leiter Johannes Stürmer. An der Memeler Straße im Hammfeld wurde das Mittelspannungsnetz bereits umgebaut und optimiert, die Arbeiten sind im Sommer fertig. Die Hochspannungsanlagen in Anstel und das Umspannwerk Osterath zählen ebenfalls zu den aktuellen Projekten.

Im Zuge der EU-Ökodesign-Richtlinie investiert RWE bis Ende 2011 vier Millionen Euro in energieeffizientere Straßenbeleuchtungen. "Für die Kommunen ergibt sich daraus eine Einsparung von rund 30 Prozent", so Stürmer. 86 Prozent aller Lampen im Bereich des Regionalzentrums Neuss seien bereits umgerüstet. Alte Quecksilber-Dampflampen werden dabei durch Natrium-Hochdrucklampen mit verbreitertem Spektrum und weißgelbem Licht ausgetauscht. Großes Potenzial habe des Weiteren die LED-Technologie, sie gilt als stromsparend. In der Straßenbeleuchtung stecke diese Technik allerdings noch in den Kinderschuhen. "Ein flächendeckender Einsatz ist frühestens in fünf Jahren zu erwarten", meint Johannes Stürmer.