Skater hoffen, dass sie Halle nicht räumen müssen
Der Vorsitzende des Skateboardvereins informiert auf einem Ortstermin die Bürgermeisterkandidaten. Der Voestalpine-Vorstand kommt am Mittwoch.
Büderich. Die Hoffnung der Skater, ihre Halle auf dem Areal Böhler nicht räumen zu müssen, wird weiter genährt. Nachdem in der vergangenen Woche bereits Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage im Gespräch mit Voestalpine-Vorstand Markus Potzinger Verständnis für die Jugendlichen wecken konnte, wurde bei einem gemeinsamen Termin der Bürgermeisterkandidaten aus Meerbusch, Sonja Bertini (SPD, FDP, UWG) und Düsseldorf, Thomas Geisel (SPD), am Wochenende erneut kräftig die Werbetrommel für den Skaterpark gerührt.
Die Kandidaten ließen sich vom Vorsitzenden des Skateboardvereins, Donald Campbell, über den Stand der Dinge aufklären und waren sich im Anschluss einig. „Natürlich hat der Konzern das Recht, die Halle für eigene Zwecke zu nutzen. Sie wurde dem Verein mehrere Jahre unentgeltlich zur Verfügung gestellt, zudem hat das Unternehmen sich auch sozial auf vielen Gebieten engagiert. Dennoch drängt sich der Eindruck auf, dass Voestalpine nicht wirklich weiß, was hier für Jugendliche geleistet wird. Das müssen wir in Meerbusch und Düsseldorf noch besser kommunizieren“, bilanziert Bertini.
Das sieht auch Campbell so: „Das ist hier kein Kindergeburtstag. Wir haben rund 70 000 Euro in den Aufbau der Halle investiert, es kommen in der Woche 30 Kinder und Jugendlich am Tag, am Wochenende noch mehr. Es finden bundesweite Meisterschaften statt, der Verein hat rund 300 Mitglieder.“
Wichtig: „Wir können das hier nicht einfach ab- und woanders wieder aufbauen. Wenn wir hier raus müssen, sind die Rampen für den Müll“, so Campbell. Die von Voestalpine ins Spiel gebrachte Alternative, in eine neue Leichtbauhalle umzuziehen, sei daher alles andere als optimal, meint Bertini: „Der Konzern braucht den Platz für eine Lagerhalle, es sollen 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das ist gut, aber warum kann das Lager nicht in dieser neuen Halle untergebracht werden? Das wäre für alle die beste Lösung. Argumente, die Gabelstapler könnten wegen der Nähe zu anderen Arbeitshallen hier viel Sprit sparen, können ja wohl kaum ausschlaggebend sein.“
Donald Campbell wäre bereit, in Zukunft auch eine Pacht zu zahlen. „Hauptsache, wir können bleiben.“ Am Mittwoch soll Potzinger nach Meerbusch kommen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Alle Beteiligten hoffen darauf, dass Voestalpine dann einlenkt. Bertini: „Das ist für so ein Unternehmen ja eine Image-Frage. Die wollen bestimmt nicht 300 Jugendliche vor die Tür setzen, um ein paar Euro zu sparen.“