NRW Das Zentrum von Osterath soll attraktiver gestaltet werden 

Osterath · Das integrierte Handlungskonzept Osterath (IHKO) soll die Innenstadt des Ortsteils aufwerten. Ein Beschluss wurde jedoch vom Planungsausschuss vertagt.

Die Wege in die Innenstadt von Osterath sind nicht attraktiv und es fehlen Wegeverbindungen.

Foto: sonja schmitz

Wie Osterath attraktiver gestaltet werden kann, dazu haben Bürger, Politiker und die Verwaltung der Stadt Meerbusch eine Menge Idee gesammelt. Sie alle sind in das so genannte Integrierte Handlungskonzept Osterath (IHKO) eingeflossen, in dessen Rahmen der Stadtteil aufgewertet werden soll. Auf der Wunschliste stehen eine Verschönerung und Aktivierung der Innenstadt und des Rathausparks, dazu die Einrichtung eines Bürgerhaus und die Schaffung eines Ortes, an dem sich Jugendliche treffen können. Außerdem wollen die Anlieger eine Erneuerung der Spielplätze, eine bessere Wegeführung und noch einiges andere mehr. Das Projekt steht unter dem Titel „kleinstädtische Strukturen mit dörflichem Charme stärken“. Im städtischen Planungsausschuss ging es nun darum, das Konzept zu beschließen, damit dafür die nötigen Fördermittel beantragt werden können.

Doch davon nahmen die Parteien erst einmal wieder Abstand, sie verschoben den Beschluss. Dies ist auch deshalb nötig, weil das Ministerium eine neue Voraussetzung für die Förderung stellt: So können im aktuellen Programmjahr Förderanträge „nur dann in das Städtebauförderprogramm aufgenommen werden, wenn sie mindestens eine Maßnahme des Klimaschutzes beziehungsweise zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere durch Verbesserung der grünen Infrastruktur, enthalten“. Daher muss beim Osterather Konzept noch nachgebessert werden.

Schwierigkeiten sahen die Politiker außerdem darin, sich für die Dauer von acht Jahren auf ein verbindliches Investitionsprogramm festzulegen. „Wenn hinterher die Lage eine andere ist, müssen wir die Freiheit haben, auch anders zu entscheiden“, erklärte Hans-Werner Schoenauer von der CDU. Schließlich hätte man auch vor zwei Jahren noch nicht gewusst, wie angespannt die Haushaltslage heute ist. „Wir müssen Farbe bekennen gegenüber den Fördergebern und verlässlich sein“, hielt ihm Michael Assenmacher, Technischer Dezernent der Stadt, entgegen.

Auch Nicole Niederdellmann-Siemes von der SPD erklärte, die schwierige Haushaltslage bereite ihr Bauchschmerzen mit Blick auf die Investitionen. „Wünschenswert ist das alles, aber was ist realistisch?“ Fragen zur Finanzierung haben auch die Grünen. Sie sollen nun in einem Workshop geklärt werden. Dann könnten die Politiker sich auf die Projekte beschränken, deren Finanzierung realistisch erscheint, erklärte Ursula Mölders vom begleitenden Planungsbüro Dr. Janssen. Auf die grundsätzliche Notwendigkeit, in Osterath aktiv zu werden und das Zentrum zu stärken, wies Assenmacher eindringlich hin: „Wollen wir tote Ortskerne wie in Amerika haben?“ Ende 2019 lag die Zahl der Bewohner in Osterath bei 13.470. Ohne Zuzug würde die Zahl schrumpfen, so Mölders. Dann könne es auch nicht gelingen, die Infrastruktur zu halten. Derzeit seien noch viele Potenziale nicht ausgenutzt. „Rad- und Fußwege zum Bahnhof fehlen, die Ankommenssituation ist unattraktiv und es fehlen Wegeverbindungen aus den Wohngebieten ins Zentrum“, so Mölders.