70 Millionen für Bauprojekte Meerbusch investiert in Bauprojekte
Für rund 70 Millionen Euro hat die Stadt ein ehrgeiziges Bauprogramm ins Auge gefasst.
Claus Klein, Leiter Service Immobilien der Stadt Meerbusch, ist kein Mann, der schnell mit Superlativen um sich wirft. Insofern heißt es was, wenn er sagt: „Das ist das größte Bauprogramm, das wir je hatten.“ In diesem und den nächsten Jahren investiert die Stadt Meerbusch insgesamt rund 70 Millionen Euro in Neubauprojekte, die der Rat bereits beschlossen hat. Hinzu kommen 2020 rund drei Millionen Euro für Sanierungsprojekte, dazu gehört etwa das Dach des Mataré-Gymnasiums in Büderich. Das sind die wichtigsten Bauprojekte, die in diesem Jahr fertig werden:
Kita Laacher Weg
Dort geht es am heutigen Montag mit schwerem Gerät weiter: Auf der Baustelle der neuen Kindertagesstätte in Büderich, in der bereits ab August rund 100 Kinder betreut werden sollen, beginnen die Montage-Arbeiten für den Rohbau. In den Morgenstunden werden auf Tiefladern bis zu zehn Meter große Holzbauteile für die Erdgeschosswände geliefert und mit einem Kran aufgestellt. Deshalb kann es auf dem Laacher Weg zu Rückstaus kommen. Die Bodenplatte ist bereits seit einer Woche betoniert. „Damit sind wir auf den Tag genau im Terminplan“, sagt Klein. Das ist sei wichtig, denn: „Wir stehen unter enormem Zeitdruck. Die Kita soll zum neuen Kindergartenjahr bezugsfertig sein“, sagt Claus Klein, der mit diesem Bauprojekt „sehr zufrieden“ ist. Besonders ist die Bauweise (Holz-Hybrid): Boden und Decken sind aus Beton, der Rest aus Holz. Gebaut wird mit hoher Dämmung, sodass Energie eingespart wird. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert, außerdem wird das Dach begrünt. Zu den Baukosten von 3,8 Millionen Euro gibt das Land 2,5 Millionen dazu.
Generalsanierung
Rathaus Büderich
Errichtet wurde das Gebäude an der Dorfstraße im Jahr 1901, immer wieder gab es Umbauten und Erweiterungen. Seit Juli 2019 wird das denkmalgeschützte Haus von Grund auf saniert. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro. „Mit den Arbeiten liegen wir im Plan“, sagt Claus Klein. Die Putzer sind schon fertig, aktuell sind die Bereiche Elektrik, Heizung, Sanitär und Lüftung dran. „Ende Juni, spätestens Anfang Juli wollen wir fertig sein.“ Dann zieht die Bürgermeisterin mit ihrem Team aus dem Erwin-Heerich-Haus in Bovert aus und wieder zurück nach Büderich. Parallel ziehen die Zentralen Dienste von der Moerser Straße nach Bovert um. „Fassade, Dach und Fenster im historischen Rathaus sind schon fertig“, beschreibt Claus Klein den Stand der Arbeiten an der Dorfstraße. „Das Gerüst wurde vor Weihnachten entfernt.“ Große Überraschungen gab es bislang keine. „Wir haben allerdings einige alte Mosaikfliesen unter dem Bodenbelag gefunden, die nun aufgearbeitet werden.“ Auch die alten Gussstahl-Heizkörper und einige Stuckelemente sollen – wo es möglich und der finanzielle Aufwand nicht zu hoch ist – erhalten werden. Die Fenster sind natürlich neu, wurden aber der historischen Formensprache und Einteilung nachempfunden. Die alten Eingangstüren hingegen bleiben im Original erhalten und sollen gründlich aufgearbeitet werden.
Foyer Forum Wasserturm
Eines der Bauprojekte, das Claus Klein Bauchschmerzen bereitet. „Damit sind wir nicht glücklich. Wir haben enorme Schwierigkeiten, Firmen zu finden.“ Der Rohbauunternehmer etwa sei kurzfristig abgesprungen. Aktuell wird der alte Verbindungsgang abgebrochen. „Optimal wäre es, wenn wir direkt im Anschluss, das wird Ende Januar oder Anfang Februar sein, mit dem Rohbau beginnen können“, sagt Klein. Dann soll ein Foyergebäude errichtet werden. denn bislang gab es im Forum Wasserturm keinen Bereich, um die wartenden Besucher vor Wind und Wetter zu schützen. Klein: „Mit dem Foyer wollen wir eine Aufenthaltsfläche für 300 Besucher schaffen, inklusive Garderobe und Kartenausgabe.“ Wann das Foyer fertig sein wird? Claus Klein zögert. „Es wäre in diesem Fall vermessen, einen Fertigstellungstermin zu nennen. Aber es wird 2020 sein.“ Die Erweiterungspläne der beliebten Kulturstätte in Lank-Latum hatten von Beginn an für Diskussionen gesorgt. Erst nach langem Hin und Her wurden die Pläne im Sommer 2018 von der Politik beschlossen. Die zuletzt von der Verwaltung vorgeschlagenen Sparmaßnahmen – beispielsweise der Verzicht auf ein Glasdach sowie auf Garderoben und Thekenanlage – lehnten die Politiker ab.
Kita Weißenberger Weg
Innerhalb nur weniger Tage hatte die Verwaltung diesen neuen Standort für eine Kita mit sechs Gruppen in Büderich gefunden. Nötig war das geworden, weil die evangelische Kirchengemeinde überraschend Abstand von den Plänen genommen hatte, die Kita Schatzkiste an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße mit einem Neubau zu erweitern. Die Fläche für die geplante Kita am Weißenberger Weg befindet sich jenseits des Parkplatzes zwischen Maria-Montessori-Gesamtschule und Sporthalle. Aktuell arbeitet die Verwaltung an den Plänen und Entwürfen. „Danach müssen diese mit dem Landschaftsverband und anderen Stellen wie etwa der Unfallkasse abgestimmt werden“, erklärt Claus Klein. „Erst dann kann die Ausschreibung beginnen.“ Er hofft auf Ende Februar, spätestens Anfang März. Denn auch hier drängt die Zeit: Ab August 2020 sollen die Kinder bereits in der neuen Kita betreut werden. Zur Bauweise kündigt Claus Klein an: Die Kita soll schlüsselfertig gebaut werden. „Anders geht es wegen der kurzen Zeit nicht.“ Aber bei den Ausschreibungen werde die Stadt darauf achten, „dass die Qualität trotzdem stimmt“.