Stadt verringert Zahl der Flüchtlingsheime

Die Politik stimmt den Plänen der Verwaltung zu, weniger Unterkünfte vorzuhalten.

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Auch wenn nicht vorhersehbar ist, wie viele Flüchtlinge nach Meerbusch kommen werden — im Moment steht fest, dass es weniger werden. Und dass die Stadt die Bauten, die sie geplant hatte, gar nicht mehr umsetzen muss. Darum reagiert die Verwaltung und speckt ihr Unterbringungs-Kontingent ab. Vor allem die kleineren, dezentralen Unterkünfte wie die Hochstraße oder das Strümper Pfarrheim sollen aufgegeben werden.

In der gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Sozialausschuss stellte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage das abgespeckte Konzept vor und bekam größtenteils Zustimmung aus der Politik. Mit der Mehrheit der Stimmen wurde das Verwaltungs-Konzept verabschiedet.

Das heißt unter anderem, dass die für Flüchtlinge geplanten Reihenhäuser auf den Grundstücken „Am alten Teich“ und „Strümper Busch“ nicht mehr realisiert werden, sondern dass dort sozialer Wohnungsbau entsteht. Hintergrund: Die Deutsche Reihenhaus, die bereits Pläne für das Grundstück „Am Alten Teich“ erstellt hat, hätte dafür 95 000 Euro von der Stadt bekommen müssen. Aber: Die Stadt hat dem Kölner Planungsunternehmen das komplette, 3000 Quadratmeter große Grundstück für 1,2 Millionen Euro verkauft und damit „ihren Ertrag um 700 000 Euro verbessert“, sagte Mielke-Westerlage.

Außerdem mietet die Stadt die Häuser Moerser Straße und Rottstraße nicht mehr vom Bauverein Meerbusch und der GWG Viersen an. Dort sollten eigentlich Flüchtlinge untergebracht werden, jetzt werden die Wohnungen auf dem freien Markt angeboten. Einsparung: 170 000 Euro.

Die Politik gab der Stadt außerdem das Okay, um mit den Vermietern der Häuser Paul-Jülke-Straße (Pfarrheim Strümp) und Uerdinger Straße 85 (Malteser-Haus) zu verhandeln, um die Mietverträge zum Sommer 2018 aufzulösen. Normalerweise würden diese noch bis 2020 laufen. Auch die Unterkunft am Neusser Feld soll aufgegeben werden. Einsparung für alle drei Objekte: 102 000 Euro. Das Haus Hochstraße 16 wird verkauft.

Die Stadt rechnet damit, dass in den nächsten Monaten rund 200 Flüchtlinge untergebracht werden müssen. „Und für sie haben wir Platz“, sagte die Bürgermeisterin. In Büderich zum Beispiel können 200 Flüchtlinge in den neu erstellen Holzrahmen-Bauten leben.