Strümp: Neuer Bauhof hat Charme

Neubauten: Stadt und Politik feiern Richtfest des neuen Betriebsgebäudes im Bundenrott.

Strümp. Es dürfte das wohl kürzeste Richtfest in der Geschichte der Stadt Meerbusch gewesen sein: Die Fertigstellung des Rohbaus des neuen Baubetriebshofs im Strümper Gewerbegebiet Bundenrott wurde gestern im Schnelldurchlauf durchgezogen. Vor Kälte bibbernd und in Vorfreude auf einen Teller heißer Suppe in dem mit Heizstrahlern aufgewärmten künftigen Sozialraum, dankten die Gäste es Bürgermeister Dieter Spindler mit einem erleichterten Aufatmen, dass der auf ein mehrseitiges Rede-Manuskript gleich ganz verzichtet hatte. Stattdessen ließ er die Zeitspanne von der Grundsteinlegung vor einem halben Jahr bei glühender Hitze bis zum Richtfest bei eisigen Temperaturen in wenigen Worten Revue passieren.

Während man dem noch unscheinbaren Haupthaus, in dem auf insgesamt 2240Quadratmetern auch die Werkstätten untergebracht werden, seine Bestimmung bislang nicht ansieht, versprüht die langgezogene Fahrzeug-Remise mit ihrem anspruchsvollen Holzdach schon architektonischen Charme. Den Salzsilo, der für den Winterdienst ab Mitte des Jahres ein Fassungsvermögen von 150Kubikmetern bietet, sucht man noch vergebens.

Bis zur Einweihung dürften laut Zeitplan noch sechs Monate vergehen. So lange werden sich die Mitarbeiter aus den Bereichen Straßenunterhaltung, Elektrobetrieb oder Grünflächenpflege weiterhin mit den Arbeitsbedingungen und vor allem dem Arbeitsschutz kaum genügenden Provisorium an der Moerser Straße in Büderich begnügen müssen.

Erst mit dem Umzug nach Strümp wird es möglich sein, Arbeitsmaterialien vorschriftsmäßig zu lagern und die Fahrzeuge fachgerecht unterzubringen. Und auch erst ab diesem Zeitpunkt, so glaubt Spindler, würden Arbeitsabläufe wirklich effektiv ineinander greifen und so Synergien erzeugen, "die Spaß an der Arbeit verbreiten".

Bis die Meerbuscher den in unmittelbarer Nachbarschaft des Bauhofes an der neu geschaffenen Berta-Benz-Straße geplanten Wertstoffhof nutzen können, dürfte noch etwas mehr Zeit vergehen. "Erst wenn es der Winter zulässt, werden wir mit dem Bau beginnen", so Spindler.

Der neue Bauhof war im Vorfeld wegen seiner Kosten (5,1 Millionen Euro) in die Kritik geraten. Ursprünglich hatte die Verwaltung gemäß des Siegermodells eines Architekten-Wettbewerbs sogar mit über sechs Millionen Euro kalkuliert. In mühsamer Kleinarbeit wurde der Standard heruntergefahren, bis das Sparziel annähernd erreicht war. Im Vergleich mit dem alten Bauhof stelle der Neubau dennoch "einen Quantensprung" dar, so Spindler.