Trinkwasser: Mehr Effizienz durch den TWN
SWN, KWN und NVV gründen den Trinkwasserverbund Niederrhein (TWN). Am 1. Oktober nimmt er seine Arbeit auf.
Rhein-Kreis Neuss. Kräfte bündeln und Synergien bei der Trinkwasserversorgung ihrer Kunden erreichen - so lauten die beiden vorrangigen Ziele, die die Stadtwerke Neuss GmbH (SWN), die Kreiswerke Grevenbroich (KWG) und die Niederrheinische Versorgung und Verkehr (NVV) mit Hilfe einer Kooperation erreichen möchten. Zu diesem Zweck gründeten die drei Versorgungsunternehmen jetzt den Trinkwasserverbund Niederrhein (TWN).
"Ich bin sicher, dass sich das Projekt für alle drei Beteiligten und auch die Kunden als äußerst positiv erweisen wird", sagte SWN-Geschäftsführer Heinz Runde nach der Unterzeichnung der Verträge für die neue Projektgesellschaft TWN. Jeder der drei gleichberechtigten Kooperationspartner habe in verschiedenen Bereichen Reserven und Erfahrungswerte, die man durch die Zusammenarbeit effizienter nutzen könne, um den Kunden in Zukunft "qualitativ hochwertiges Trinkwasser zu günstigen Preisen" anbieten zu können.
Die neue Gesellschaft soll als Ergänzung zu den bestehenden Versorgungsunternehmen arbeiten. Vor allem bei den Gewinnungs-, Transport- und Aufbereitungskapazitäten des Wassers gebe es großes Potenzial. "Innerhalb der neu gegründeten Gesellschaft sollen in diesen Bereichen nun die Kompetenzen der Trägergesellschaften gebündelt werden", erklärte Stefan Stelten von den KWG, der beim Trinkwasserverbund Niederrhein die kaufmännische Leitung übernimmt. Die beiden weiteren Geschäftsführer der TWN sind Paul Rutten (NVV) und Wolfgang Lenhart (SWN). Während Rutten verantwortlich für die wasserwirtschaftliche Planung ist, kümmert sich Lenhart um die Arbeitsfelder Netzplanung und Technik.
In etwa zwei Jahren will der TWN effizientere Lösungen in den betreffenden Bereichen anbieten können. Dazu müssen zunächst die Kapazitäten der drei Trägergesellschaften untersucht werden. "Dazu gehört unter anderem, dass wir messen, wieviel zusätzliches Wasser wir durch unsere Leitungen pumpen könnten und ob wir unser Trinkwasser mischen können", erklärte Stelten. Mit diesen Aufgaben sollen entsprechende Ingenieurbüros beauftragt werden. "Bei entsprechender Entwicklung der Kooperation ist nicht auszuschließen, dass einige Wasserwerke in ihrer jetzigen Form irgendwann überflüssig werden", sagte Runde.
Mit dem neuen Trinkwasserverbund stellen sich die drei Trägergesellschaften schon auf die fernere Zukunft ein. "Irgendwann wird der Braunkohleabbau bei der Trinkwassergewinnung seinen Tribut fordern. Das geht alle drei Kooperationspartner etwas an. Durch die Verbesserung der Effizienz wollen wir dem schon jetzt entgegenwirken", sagte Stefan Stelten. Ab 1.Oktober nimmt der TWN die Arbeit auf.