Ulrike Holthöfers Werke werden wieder weltweit gezeigt

Ihre Arbeiten gibt es unter anderem bald in Mexiko zu sehen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Materialien für ihre Arbeiten findet Ulrike Holthöfer dort, wo sich Bau-Unternehmen und Bauherren mit Werkstoff eindecken, der auf Baustellen verarbeitet wird.

Auch die Arbeitsvorgänge schaut sich die Klaus-Rinke-Meisterschülerin teils im Baugewerbe ab, zieht eine leichte Betonschicht um eine Tischplatte, durchbohrt unterschiedliche Materialien und gestaltet aus einem langen, kunstvoll zur Pyramide aufgewickelten Kabelstrang eine Lampe. Alle ökologischen Kunstwerke, die sie in ihren drei Präsentationsräumen im Atelier Klärwerk an der Grenze zwischen Lörick und Büderich oder in der Sammlung des Museums Kunstpalast Düsseldorf, der Pinakothek der Moderne München und auf diversen Ausstellungen gezeigt hat, sind Unikate.

Und alle muten höchst puristisch an. „Das wird bewusst gewünscht und von mir so gewollt“, erklärt die Künstlerin, die bereits mit mehreren Förderpreisen und Stipendien ausgezeichnet wurde. 2015/16 waren einige ihrer „experimentellen Möbel“ in Minsk, Nowosibirsk oder Melbourne zu sehen.

Und auch aktuell touren Kunstwerke aus Büderich wieder durch die Welt: „Ich genieße es, weltweit an der Präsentation deutscher Kunst teilnehmen zu dürfen“, sagt Ulrike Holthöfer. Im Rahmen der vom Goethe-Institut initiierten internationalen Wanderausstellung „Geniale Dilletanten“ — in Anlehnung an die deutsche Subkultur der 1980er Jahre bewusst falsch geschrieben — waren ihre Arbeiten zu Anfang des Jahres in Zagreb zu sehen. Im Mai werden sie in Sofia, im Juni und Juli in Belgrad und von September bis Dezember in Mexiko-Stadt gezeigt.

Unter diesen Arbeiten sind das „Querregal“ aus Styrodur mit PU-Schaum und Buchenästen, der „Kellerfensterschrank“ bestehend aus einem mit Beton ummantelten Kellerfenster plus Lindenholzplatte und der „Blaue Sessel“, ein Sperrmüllsessel aus den „Haaren“ einer Waschanlage, zu finden.

Natürlich sind auch in den Klärwerk-Räumen einige Arbeiten zu sehen, die die unverwechselbare Handschrift der Künstlerin tragen. Beispielsweise das hohe, von Ästen getragene Querregal, in dem auch die aus Ton geformte Nachbildung einer „Muttergöttin“ zu sehen ist. Oder der in Zusammenarbeit mit Axel Kufus entstandene Tisch. Auf dessen Gestell aus gerollten, mit gebranntem Ton verkleideten Matten ruht eine Drahtglasplatte. Diese wiederum ist mit einem zerschnittenen Fahrradschlauch umwickelt: „Damit sich niemand an dem Glas schneidet.“

Wer das Atelier besuchen möchte, kann sich telefonisch unter 0211/570058 anmelden.