Usbekistan ist für den Kulturkreis den Urlaub wert
Für zehn Tage besuchte eine Meerbuscher Gruppe das asiatische Land. Die Deutschen waren willkommen.
Meerbusch. Eine Reisegruppe des Meerbuscher Kulturkreises ist jetzt von einer zehntägigen Reise aus Usbekistan zurückgekehrt. Die Motive, ausgerechnet die seit 1991 unabhängige, ehemals sowjetische Republik zu besuchen, waren bei den Teilnehmern unterschiedlich. Der Zauber der Städte aus 1001er Nacht — Samarkand, Chiwa und Buchara — war bei Lothar Beseler die Initialzündung. „Ich wollte einmal in meinem Leben so weit kommen wie Alexander der Große“, erklärt Ludwig Petry seinen Wunsch.
Mit insgesamt 39 Personen flogen die Teilnehmer in zwei Gruppen über Istanbul nach Taschkent. Erste Anlaufstation war das Goethe-Institut, „denn Deutsch ist in Usbekistan die drittbeliebteste Sprache“, erklärt Beseler. Mit 20 Schülern eines Gymnasiums wurde diskutiert und gesungen. Die Meerbuscher brachten zehn Exemplare des Schreibtalente-Buches als Geschenke mit. „Usbekische Schüler wollen im nächten Jahr an dem Jugend-Wettbewerb mitmachen“, so Beseler.
Zwei junge Usbeken werden bald auch Meerbusch besuchen, „einem wurde bereits der Flug spendiert“, freut sich Ingrid Kuntze, die über die Höflichkeit der Jugendlichen verblüfft war: „Viele sind in der U-Bahn aufgestanden, als wir älteren Herrschaften eingestiegen sind.“
In den folgenden Tagen besuchten die Reisenden Chiwa, besichtigten ein Koran-Museum, nahmen eine fünfstündige Busreise über Straßen, die den Namen nicht verdienen, nach Buchara inkauf und lernten schließlich in Samarkand auch den Nationalhelden Timor (14. Jahrhundert) kennen, ehe es mit dem Schnellzug zurück nach Taschkent ging. Beselers Fazit: „Der Islam in Usbekistan ist gemäßigt, es wird Schweinefleisch gegessen und Alkohol getrunken. Die Inflation ist hoch, ein Dollar ist 2000 Sum wert. Aber: Usbekistan ist viel grüner und schöner als viele denken.“ / M.I.