Verkehr in Meerbusch Bürger wollen Spielstraßen
Büderich/Osterath · Die Anwohner der Straßen Kanzlei und Kamper Weg hatten bei der Politik eine Verkehrsberuhigung beantragt. Dafür müssen jedoch spezielle Kriterien erfüllt sein. In beiden Fällen will die Stadt nun Verkehrsdaten erheben.
(dsch) Zwei Nachbarschaften in Meerbusch wollen, dass ihre jeweiligen Straßen als verkehrsberuhigte Bereiche ausgewiesen werden. Doch während die Anwohner der Straße Kanzlei in Büderich zumindest erreicht haben, dass geprüft wird, ob der Verkehr hier beruhigt werden soll, schafften es die Anlieger des Kamper Weges in Osterath nicht, die Politik zu überzeugen.
Ein verkehrsberuhigter Bereich, häufig auch als Spielstraße bezeichnet, schreibt Fahrzeugen das Fahren in Schrittgeschwindigkeit vor; Fußgänger haben dort Vorrang und Kindern ist es erlaubt, auf der Straße zu spielen. Baulich darf es keine Trennung zwischen Gehweg und Fahrstraße geben. Zudem muss sich die Pflasterung von anderen Straßen abheben. Baulich entspricht der fragliche Teilbereich der Straße Kanzlei diesen Vorgaben bereits zum Großteil. Die Hausnummern 1 bis 9 dieser von der Moerser Straße abgehenden Seitenstraße sind ein schmaler Stichweg, der am Ende abgepollert ist. Die Straße wird hauptsächlich von Anliegern genutzt, um die Tiefgaragen unter den Häusern zu erreichen – eine Durchfahrt ist nicht möglich. Wohl aber parken hier immer wieder Kunden der umliegenden Geschäfte sowie die Bewohner anderer Häuser der Kanzlei. Für Probleme sorgt vor allem, dass die Strecke bis zur Ausfahrt Kanzlei als „Beschleunigungsstrecke“ genutzt wird, was gefährlich sei, wenn Menschen aus den Hauseingängen kommen. Daher hatten sie die Politik aufgefordert, den Verkehr hier zu beruhigen und eine Bodenschwelle anzubringen, um langsames Fahren zu erzwingen.
Allerdings müssten für einen verkehrsberuhigten Bereich entweder wechselseitiges Parken oder andere Hindernisse angelegt werden, die langsames Fahren bedingen – etwa Baumscheiben. Aktuell wird ohne Markierung einseitig geparkt. Die Stadt lehnte das Anbringen einer Bodenschwelle ab, da dies eine Lärmbelästigung bedeuten würde. Zunächst soll per Geschwindigkeitsmessung geprüft werden, ob Bedarf besteht. Diese soll mittels einer Dialogtafel erfolgen – diese Tafeln zeigen den Autofahrern an, wie schnell sie unterwegs sind. Das kann schon an sich dazu beitragen, dass Autofahrer langsamer fahren.
Nichts passieren wird wohl an der Stichstraße Kamper Weg, einer Tempo-30-Seitenstraße in Osterath unweit des geplanten Baugebietes Kalverdonk. Hier hatten sich die Anwohner die Verkehrsberuhigung vor allem mit Verweis auf die Kinder gewünscht, die auf der Straße spielen. Zumal die Bürgersteige dort sehr schmal sind und die Tempo-Schilder oft nicht gut einsehbar. Da hier jedoch die Bedingungen für einen verkehrsberuhigten Bereich nicht gegeben sind, würde eine Beruhigung mit einer baulichen Umgestaltung einher gehen – und entsprechenden Kosten. Daher lehnt die Politik eine solche Maßnahme ab. Die Straßenverkehrsbehörde wird jedoch auch hier Geschwindigkeitsmessungen durchführen und dann entscheiden, ob die Situation etwa durch Geschwindigkeits-Piktoramme auf der Fahrbahn verbessert werden kann.