Illegale Lkw auf der Uerdinger Straße Illegaler Lkw-Verkehr bleibt Problem

Anwohner an der Uerdinger Straße protestieren und verlangen mehrere Gegenmaßnahmen.

Norbert Kals und Franz-Josef Jürgens (v. l.) kritisieren, dass viele Lastwagenfahrer das Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ignorierten.

Foto: Verena Bretz

Die Uerdinger Straße an einem Dienstag in den Ferien: Norbert Kals hat aufgehört, die Lkw zu zählen, die an seinem Haus vorbeifahren. Es sind viele. Kals: „Seit Jahren kämpfen wir gegen den illegalen Lkw-Durchfahrtverkehr. Uns wurde eine Menge zugesagt, aber es passiert einfach nicht genug.“ Es gab Demos, Protestler haben Anfragen, Anträge und Beschwerden an Stadt und Landrat geschickt. „Was können wir noch tun?“, fragt sich Daniel Peters, Anwohner und Vater zweier Kindern: „Wir wollen auf keinen Fall warten, bis etwas passiert.“

Ihre Forderungen formulieren die Anwohner klar: Eine „intelligente Radarsäule“ soll in Höhe der Kita „Unterm Regenbogen“ aufgebaut werden. „Die Anlage blitzt in beide Richtungen Lastwagen über 7,5 Tonnen“, erklärt Kals. Die Durchfahrt ist den schweren Lastwagen nur erlaubt, wenn sie Anlieger sind oder etwas liefern. „Die Lkw sparen mit der Abkürzung zum Krefelder Hafen und zurück zur A 44 so viel Zeit – und damit auch Geld –, dass sie die Verbote missachten.“

Als Sofortmaßnahme fordern
die Anwohner Polizeikontrollen

Weiter fordern die Bürger: Die Busspur gegenüber der Einfahrt Robert-Bosch-Straße soll zurückgebaut und weitere Schikanen, etwa Parkplätze, installiert werden. „Als Sofortmaßnahme brauchen wir dringend regelmäßige Polizeikontrollen“, sagt Franz-Josef Jürgens von der Bürgergemeinschaft Meerbusch Nord. Jeder Fahrer eines 7,5-Tonners solle sich erklären müssen und nachweisen, warum er zur Durchfahrt berechtigt sei. Das solle auch für Unternehmer gelten, die etwa im Gewerbegebiet ansässig sind. „Denn die fahren regelmäßig durch den Ort, obwohl sie weder liefern noch den Betrieb anfahren“, behauptet Anwohner Alfons Wiedemann, der seit 2005 an der Uerdinger Straße wohnt.

Technischer Beigeordneter Michael Assenmacher betont, dass die Verwaltung die Uerdinger Straße im Blick habe: „Eine dauerhafte Radaranlage würde ich auch für absolut sinnvoll halten. Aber dafür ist der Kreis verantwortlich. Wir als Stadt haben zuletzt zahlreiche ,Lieferverkehr frei’-Schilder aufgestellt, zwei Piktogramme vorm Kindergarten aufgemalt und Einengungen auf der Fahrbahn gebaut.“ Zudem habe man im nächsten Haushalt 400 000 Euro für den Rück­bau der Busspur eingestellt. Das muss die Politik noch genehmigen. Seit Mittwoch steht außerdem fest: Bald werden auf der A 44 und der A 57 vier Schilder auf das Durchfahrtverbot hinweisen. Kosten: 40 000 Euro.