Bürgermeisterkandidatur „Müssen Lage intern besprechen“
SPD-Fraktionsvorsitzende erstaunt über „Alleingang“ der Grünen.
Die Nachricht hat die Meerbuscher SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes zum Ende ihres Frankreich-Urlaubs überrascht: Die Meerbuscher Grünen unterstützen den parteilosen Kandidaten Marcel Winter (37), der im Herbst 2020 antritt, um Bürgermeister der Stadt Meerbusch zu werden.
Bündnis 90/Die Grünen Meerbusch hatten den Politikwissenschaftler Winter am Donnerstag präsentiert und berichtet, dass es zuvor Gespräche mit allen anderen Parteien – außer der CDU – über einen gemeinsamen Kandidaten gegeben habe. Dazu Nicole Niederdellmann-Siemes nach ihrer Rückkehr: „Grundsätzlich stehen wir einer gemeinsamen Kandidatur offen gegenüber.“ Die SPD habe bereits 2014 mit FDP und UWG mit Sonja Bertini eine gemeinsame Kandidatin unterstützt. Niederdellmann-Siemes: „Während der jüngsten Gespräche mit den Grünen haben wir aber klargestellt, dass zum aktuellen Zeitpunkt aus unserer Sicht noch kein Handlungsbedarf besteht, um jetzt schon abschließend einen Kandidaten zu benennen oder zu unterstützen.“ Die SPD habe aber Bereitschaft signalisiert, im September oder Oktober erneut Gespräche zu führen.
Niederdellmann-Siemes erklärt: „Zuvor war es uns wichtig, einige rein strategische Fragen zu klären, um uns klar zu positionieren – auch in Hinblick darauf, dass die Stichwahl abgeschafft werden soll.“
Nun sei sie umso mehr erstaunt , dass Bündnis 90/Die Grünen „im Alleingang“ entschieden und mit Marcel Winter einen Kandidaten präsentiert hätten. „Der Auftakt zu diesem Zeitpunkt, nämlich jetzt in der Sommerpause, hat mich schon überrascht“, so Niederdellmann-Siemes weiter. „Ich hätte mir gewünscht, dass uns das in irgendeiner Form angekündigt worden wäre. Eine kurze Info hätte da schon gereicht, das wäre der transparente Weg gewesen.“ Zudem sei gerade für einen gemeinsamen Kandidaten Kooperationsbereitschaft nötig. Sie habe aber den Eindruck, „dass die Grünen sich schon jetzt in Position bringen wollen“ und sich ihrer momentanen Stärke bewusst seien.
„Wir müssen jetzt erst einmal intern besprechen, wie wir mit der neuen Ausgangslage umgehen wollen. Zu möglichen Kandidaten werden wir uns erst zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich äußern, auf keinen Fall vor Herbst.“ ena